2. Frauen: Arbeitssieg!

Jens Freikowski2. Frauen, Stories

15. Spieltag LANDESLIGA

01.03.2020 SFC Stern 1900 II – SC Borsigwalde  2:0 (1:0)

Härtel – Schlanser, Faulhaber, Fuchs, Cuenca Bautista – Roth, L. Barthelemy – Hartwig (57. Hartmann), Krömer, E. Barthelemy – Schmitz (61. Romanowski)

Tore: 1:0 (2.) Eigentor; 2:0 (84.) Lea Roth nach Querpass von Linn Barthelemy

Gelbe Karte: 80. Laura Faulhaber (Foul)

SR: Jörg Zielsdorff

Eine Serie würde reißen. Beide Mannschaften gingen mit 4 Siegen in Folge in diese Partie und insbesondere der Tabellenzehnte aus Borsigwalde hatte sich merklich gesteigert. Dies hat auch u.a. mit Neuzugang Katharina Schleicher zu tun, die in der Hinrunde der vergangenen Saison noch für unsere Farben in der Regionalliga auflief (heute nicht im Kader) sowie mit Coralie Kokott, die nach einem Auslandsaufenthalt wieder zurück und schon seit Jahren treffsicher für den SCB unterwegs ist. Im Hinspiel (2:0, Borsigwaldes letzte Punktspielniederlage) hatten wir schon ein schweres Stück Arbeit zu verrichten, von daher waren wir gewarnt und vorbereitet.

Unser Team war von Beginn an druckvoll dabei und wir gingen früh in Führung. Ein Steilpass brachte Hannah Schmitz ins Laufduell mit einer Innenverteidigerin, die gegnerische Torfrau kam heraus und erreichte den Ball kurz vor den beiden Sprinterinnen. Ihr Befreiungsschlag landete am Bein der eigenen Abwehrspielerin und prallte von dort ins Tor. Aber irgendwie zog dieser Treffer irgendwelche Stecker, denn plötzlich waren einige unserer Spielerinnen weit von Normalform entfernt. Einfache Fehlpässe, fehlende Körpersprache, mehr mit uns als dem Gegner beschäftigt, zu kompliziert, wenig Fußball. Unsere Gäste dagegen mit hoher Intensität und vom Rückstand keineswegs geschockt. Und ohne unsere Torfrau Toni Härtel wären wir wohl nicht mit einem Vorsprung in die Kabine gegangen. Zweimal lenkte sie Schüsse an die Latte (7. und 26. Minute), fing diverse Steilpässe ab und behielt auch in so mancher 1 gegen 1-Situation die Oberhand. Eine kleinere Umstellung im ersten Abschnitt brachte uns etwas mehr Stabilität, aber es blieb eine der schlechtesten Halbzeiten der bisherigen Saison. In der Pause mahnten wir an, sich wieder auf unsere Tugenden zu besinnen und es war allen klar, dass unser Kontrahent die Offensive weiter verstärken würde und sich somit zwangsläufig mehr Räume ergeben würden.

Borsigwalde drückte, wir verteidigten, Toni Härtel war nicht zu bezwingen und das Glück war uns nochmal in Form eines gegnerischen Lattentreffers hold (54.). Zwei verletzungsbedingte Wechsel passten uns nicht so wirklich ins Konzept, trotzdem begann in der Schlussviertelstunde die Phase, in der sich die erwarteten Räume immer mehr ergaben. Ein Kopfballtreffer von Yasmin Romanowski wurde leider zu Recht wegen Abseits aberkannt (77.) und Ella Barthelemy scheiterte zweimal knapp (78. und 82.). Dazwischen gingen die Emotionen etwas hoch. Wir regten uns darüber auf, dass ein Borsigwalder Einwurf von ihrer Spielerin im Feld gefangen wurde und statt Freistoß der Einwurf nochmal ausgeführt werden durfte (offenbar wollte Spielerin 1 den Ball zu Spielerin 2 werfen, damit diese einwerfen konnte. Aber dann doch bitte deutlich und nicht in Einwurfform) und die Gäste forderten Platzverweis nach dem Foul vom Laura Faulhaber, obwohl noch zwei unserer Akteurinnen näher zu unserem Tor standen und noch hätten eingreifen können. Gelb war hier schon die korrekte Entscheidung. Es folgte ein sehr gut getretener Freistoß, den Toni Härtel per Glanzparade abwehrte und den Ball im Nachfassen auf der Torlinie sicherte (81.). Der gut positionierte Schiedsrichter Zielsdorff signalisierte sofort „kein Tor“! 3 Minuten später landete die Kugel über Ella und Linn Barthelemy bei Lea Roth, die überlegt zur Vorentscheidung einschoss.

Es folgte eine Verbalentgleisung einer Spielerin, nachdem wir einen Ersatzball nicht schnell genug an den Ort der Ausführung brachten „Seid ihr behindert?“ für die sich Trainer Lux anschließend entschuldigte und nach dreiminütiger Nachspielzeit war der Arbeitssieg geschafft und unsere Serie intakt.

Unterm Strich hat allerdings nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere und effizientere. Außerdem hatten wir mit Toni Härtel einen Rückhalt im Kasten, die sich diesmal das Prädikat „Weltklasse“ verdiente und vom gesamten Team gefeiert wurde. In diesem Zusammenhang möchten wir einen großen Dank an unseren Torwart-Trainer „Chrille“ aussprechen, der unsere beiden Torfrauen stark verbessert hat und stetig weiterentwickelt.

Sophie Schmidt, „Chrille“ Neumann, Toni Härtel

Leider endete der Tag mit Tränen. SCB-Torfrau Zimmermann war offenbar von einigen Zuschauern beleidigt und verhöhnt worden. Nach tröstenden und entschuldigenden Worten seitens unserer Mannschaft und Trainer waren wir um Aufklärung bemüht. Verdächtigt werden ein paar jugendliche Vollidioten, die anscheinend nicht zu unserem Verein gehören, auf dem Platz kicken wollten und sich schnell aus dem Staub machten, als das Match abgepfiffen war. Wir als Mannschaft, Trainerteam und Verein möchten uns an dieser Stelle nochmal beim SC Borsigwalde und ihrer tadellosen Sportsfrau Zimmermann entschuldigen und distanzieren uns mit aller Entschiedenheit von jeglicher Hetze gegen Menschen.