2. Frauen: Bittere Schlusssekunden

Jens Freikowski2. Frauen, Spielbetrieb, Stories

Landesliga, 20. Spieltag
17.03.2024 SFC Stern 1900 II (5.) – DFC Kreuzberg (2.)  2:3 (1:1)

J. Schöpfel – Schlanser, Pricelius, Schultz, Thaddey – Rehländer (67. Fröse, 89. Gerstl), Roth (45. Fröse, 46. Becker) – Becker (26. Ackermann), Dewjatkina, Gerstl (60. Dag) – Diekmann

SR: Jörg Zielsdorff (FC Arminia Tegel 77)

Tore: 1:0 (2.) Line Rehländer nach Ecke von Vero Dewjatkina; 1:1 (45.); 2:1 (73.) Vicky Thaddey nach Flanke von Sonja Becker; 2:2 (76.); 2:3 (90. + 3)

Gelbe Karten: 20. DFC (Unsportlichkeit); 53. DFC (Foul); 64. DFC (Foul); 77. Lara Pricelius (Halten); 88. DFC-Trainerin (Meckern)

Gelb-Rote Karten: 88. DFC (wiederholtes Foulspiel); 90. DFC-Trainerin (wiederholtes Meckern)

Die Aufsteigerinnen aus Kreuzberg kamen auf den Sterner und sie haben sich auf dem zweiten Tabellenplatz der Landesliga häuslich eingerichtet. Wir wussten, was uns erwarten würde und waren uns sicher, dass sie ihren Fauxpas (Niederlage gegen ein Team aus den Abstiegsrängen vor einer Woche), wieder gutmachen wollten.

Wir begannen hochkonzentriert und gingen bereits in der 2. Minute durch Line Rehländer in Führung. Doch diesmal war ein früher Treffer kein Ballast und wir spielten weiter befreit und motiviert auf. Dem Gegner war hingegen schon etwas Unruhe anzumerken, eine Unsportlichkeit der Kapitänin wurde in der 20. Spielminute mit gelb geahndet. Eine Zeigerumdrehung später hätten wir den Vorsprung ausbauen können, leider traf Eva Diekmann nur den Pfosten. Die Gäste versuchten unser Spiel immer wieder mit Nicklichkeiten, Fouls, Schwalben usw. aus dem Rhythmus zu bringen, doch wir blieben unserer spielerischen Linie treu. Kurz vor der Halbzeit wurde es allerdings übel, als unsere Torfrau Julia Schöpfel einen Ball aus der Luft fing und die bereits gelbverwarnte Kapitänin nicht abstoppte, sondern sie unterlief, sodass Julia schmerzhaft auf den Rücken knallte. Der Referee beließ es bei einer letzten Ermahnung. Hier wäre aus unserer Sicht auch die 2. Gelbe, somit Gelb-Rot, nicht verkehrt gewesen. Zeigte aber auch deutlich, wieso der DFC den letzten Platz in der Fairness-Tabelle belegt. Die schwarz-pinken erhielten noch einen Eckball, in dessen Folge ein für die Berichterstatteraugen undurchschaubares Durcheinander entstand und schließlich Julia Schöpfel auf dem Boden lag, der Ball im Netz war und Lea Roth einen zweiten „Pferdekuss“ einstecken und verletzt ausgewechselt werden musste. Ausgleich. Halbzeit.

Zur Pause stellten wir fest, dass wir eine gute Partie abgeliefert hatten und wollten uns weiter fußballerisch mit den Kreuzbergerinnen messen. Eine erste, gute herausgespielte Möglichkeit wurde rüde gestoppt, Vicky Thaddey wurde voll erwischt und flog quer durch die Luft (53.). Gelb die klare Folge, aber die DFC-Trainerin war lautstark der Meinung, dass da doch gar nichts gewesen sei. Unser Team tat weiterhin mehr fürs Spiel und belohnte sich mit der erneuten Führung! Diese hatte leider nur kurz Bestand, als ein individueller Fehler die Tür öffnete und die gegnerische Kapitänin die Chance sofort nutzte. Wir wollten die 3 Punkte und auf Kreuzberger Seite wurde die Bank bzw. die Wechselspielerinnen etwas nervöser. Als Beispiel sei erwähnt, als eine ausgetauschte Spielerin fast unseren Coach von hinten umrannte, ihn dann beleidigte und sich in unserer Coachingzone breit machte um Anweisungen an ihre Mannschaft zu erteilen. Mehrere Aufforderungen, sich zu entschuldigen und unseren Bereich zu verlassen, sowie wir als anwesende Menschen, wurden von ihr ignoriert und erst der Schiedsrichter war in der Lage, sie zurück zu ihren Reihen zu schicken. Wir waren weiterhin bemüht, konnten das ein oder andere Mal auch nur per schmerzhaften Fouls aufgehalten werden, was schließlich zu einer gelb-roten Karte und Platzverweis führte. Wir wechselten nochmal offensiv und machten weiter Druck, was zu weiteren Meckereien auf DFC-Seite führte und schließlich in der gelb-roten Karte für die Trainerin gipfelte (90.). Es kehrte etwas Ruhe ein und die dreiminütige Nachspielzeit war fast vorbei. Auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt einen Sieg mehr verdient gehabt hätten, mussten wir uns mit dem Unentschieden arrangieren. Ein letzter Befreiungsschlag von Kreuzberg und unsere herauseilende Torfrau würde den Ball weit nach vorn schlagen, dann würde der Abpfiff zum Remis erfolgen. Doch sie traf die Kugel nicht und in der letzten Sekunde verloren wir die Begegnung.

Nach dem Abpfiff mussten wir trösten und Tränen trocknen, hier auch explizit danke an eine DFC-Spielerin, die unserer Torhüterin tröstende Worte zusprach, aber trotz dieser unfairen Niederlage hat die gezeigte Leistung in weiten Teilen gepasst und zeigte einmal mehr, zu was wir als Team fähig sind. Jetzt geht es in die Osterpause und in einem Monat dürfen wir uns mit dem nächsten Spitzenteam auseinandersetzen, am 14.04. spielen wir beim Dritten, dem SC Charlottenburg.