1. Spieltag Berlin-Liga
08.09.2020 SC Staaken – SFC Stern 1900 II 3:3 (2:2)
Härtel – Schlanser, Miethke, Pricelius, Cuenca Bautista – Krömer, Roth – E. Barthelemy, Schröder, Wöbke (73. Hartmann) – Schmitz
SR: Tino Schott (Polar Pinguin)
Tore: 1:0 (30.) Julie Illmann, Elfmeter (Alex Cuenca Bautista bekam zuvor den Ball an die Hand geschossen); 2:0 (32.) Julie Illmann; 2:1 (37.) Hannah Schmitz, nutzt ein Missverständnis zwischen Abwehr und Keeper; 2:2 (43.) Krissi Krömer, Elfmeter (Foul an Hannah Schmitz); 2:3 (75.) Nicky Schröder nach Pass von Krissi Krömer; 3:3 (90. + 1) Julie Illmann
Gelbe Karten: 51. und 63. für Staaken (beide Foul), 90. + 2 für Staaken (Meckern)
Gelb-Rote Karte: 90. + 3 für Staaken (Weitermeckern)
Die Punktspiele gehen wieder los. Doch aufgrund der Hygienevorschriften legte der Verband unser ursprünglich für Sonntag anberaumtes Heimspiel auf einen Dienstag um. Zu schade nur, dass wir gar kein Training auf unserem Großfeld haben und somit jede Wochentags-Ansetzung anderen Teams die Übungszeit wegnimmt. In diesem Fall hätte es unsere 1. und 2. Herren sowie die 1. Frauen getroffen, daher blieb unserem Ansetzer nichts anderes übrig, als auf unser Heimrecht zu verzichten und uns nach Staaken zu schicken. Hier sollte also unser Abenteuer Berlin-Liga beginnen und die Vorzeichen beider Mannschaften könnten nicht unterschiedlicher sein. Auf der einen Seite der Berliner Meister 2018/19, gespickt mit höherklassiger Erfahrung bis hin zur 1. Bundesliga, auf der anderen Seite der Aufsteiger, bei denen 6 Spielerinnen ihr Debüt in der vierten Liga gaben (eigentlich sogar 8, hatten zwei Mädels zuvor doch nicht einmal 20 Minuten Berlin-Liga in ihrer Vita). Doch kommen wir zum Spiel:
Der SC Staaken hatte mehr Ballbesitz und mehr, zumeist harmlose Abschlüsse, doch unser Team hielt sich gut an die taktischen Vorgaben. Nach einer halben Stunde schien das Match aber schließlich die Richtung einzuschlagen, die viele im Vorfeld vorhergesagt hatten. Alex Cuenca Bautista bekam einen Ball aus Nahdistanz an den Arm geschossen und Julie Illmann versenkte den folgenden Handelfmeter. Zwei Minuten später waren wir wieder im Pech. Nach einem in den Strafraum segelnden Freistoß köpften wir den Rücken einer Mitspielerin an, im weiteren Rettungsverlauf kam der Ball vor die Füße von Julie Illmann, die unhaltbar einnetzte. Hier sah man, wieso die extrem torgefährliche 23jährige schon in jungen Jahren in der 2. Bundesliga aktiv war. In so einer Situation kann einem Neuling schon mal das Licht ausgehen, aber direkt vom Anstoß weg zeigte unsere Elf eine starke Mentalität und nur 5 Minuten nach dem Doppelpack erzielten wir das Anschlusstor. Hannah Schmitz nutzte eine Kommunikationsschwäche in der gegnerischen Defensive und erzielte den allerersten Berlin-Liga-Treffer in der Geschichte unserer 2. Frauen! Und was sie selber vermutlich nicht wusste, es geschah in ihrem EINHUNDERTSTEN Punktspiel für unser Team!! Wir machten weiter Druck und nach knapp 180 Sekunden wurde Hannah von schräg hinten im Strafraum von den Beinen geholt. Der Schiedsrichter pfiff Elfmeter, wurde in der Folge allerdings von Staakener Seite irritiert. Also sprach er mit Spielerinnen, musste sich die Meinungen der Zuschauer anhören und sprach mit einem Staakener Betreuer. Dann blieb er bei seiner ursprünglichen Wahrnehmung und nach dreiminütiger Wartezeit egalisierte Krissi Krömer das Ergebnis. Zur Pause schworen wir uns wieder ein und die Heimelf versuchte sich nun körperlicher, was auch mit gelben Karten geahndet wurde. Wir verteidigten weiter leidenschaftlich und setzten immer wieder spielerische Akzente, wie zu Beginn der Schlussviertelstunde, als wir nach Balleroberung stark miteinander kombinierten und Nicky Schröder die Partie komplett drehte und uns in Führung brachte! 10 Minuten vor Spielende wollte Maxi Woelke einen Ausball holen, rutschte mit den Stollen auf dem Steinboden aus und knallte gegen einen Zaun. Das war schmerzhaft und sie musste verletzt ausgetauscht werden. Auch von unserer Seite nochmal gute Besserung nach Staaken.
Die Blauhemden warfen alles nach vorn und Ella Barthelemy setzte einen Konter leider nur ans Außennetz (83.). Die reguläre Spielzeit war um, doch aufgrund des Elfers und der Verletzung zeigte der Unparteiische 5 Minuten Nachspielzeit an. Leider reichte es nicht zu der großen Sensation, da Julie Illmann nicht zu stoppen war und einen Fernschuss unter die Latte nagelte. Unsere gute Torfrau Toni ärgerte sich trotzdem, dass sie den Ball nicht halten konnte. Aber auch dieser späte Ausgleich beruhigte nicht alle Heim-Nerven. Die früher für Bayern München spielende Sylvie Banecki schrie dem Schiedsrichter ins Gesicht, bekam gelb, meckerte weiter und sah gelb-rot (93.). Schließlich ertönte der Abpfiff und wir können stolz auf die erbrachte Leistung sein. Der erste Berlin-Liga-Punkt war hochverdient, auch wenn es ein kleines bisschen Bedauern gibt, dass es nicht doch der Dreier war. Aber das Ergebnis passt schon, da individuelle Klasse auf eine starke Moral und Teamleistung traf. In der Liga geht es für unsere Farben in knapp 3 Wochen weiter, am Samstag steht die Qualifikationsrunde im Polytan-Pokal auf dem Programm. Um 15 Uhr treffen wir auswärts auf den Bezirksliga-Neuling SV RW Viktoria Mitte III.