1. Herren: Der Auftakt ist gemacht

Sterns Fußballer haben zum Start der von ihnen angekündigten Siegesserie den TSV Mariendorf 2:0 geschlagen

Alles was glänzte, war nach den zwei jüngsten Niederlagen gegen Spandau und Türkspor natürlich noch nicht Gold im Sterner Spiel. Aber die Obst-Truppe blieb stabil, als die Gäste auf das Gaspedal traten und nutzte zwei ihrer wenigen Chancen konsequent. Flo Medrane brachte in der ersten Hälfte einen Freistoß durch Freund und Feind hindurch zum 1:0 im Mariendorfer Kasten unter (14.), in der zweiten Halbzeit legte Sterns Kapitän mustergültig für Nizar Jouini auf, der keine Mühe mit dem 2:0 hatte (81.).

Nizar Jouini (r.) macht – bedient von Flo Medrane (l.) gegen seinen alten Club den Sack zu.

Ausgerechnet Joker Jouini, der in der Winterpause vom TSV Mariendorf zu Stern wechselte, machte also den Deckel drauf. Eine Geschichte, die der Fußball gerne schreibt, wenn auch nicht so oft wie die von den vielen ungenutzten Chancen, die sich bitter rächen.

Die lief nämlich parallel, und ging so: Nach einer neben dem 1:0 von Medrane relativ ereignislosen ersten Hälfte wollte es der TSV nach dem Seitenwechsel merklich wissen. Der erhöhten Schlagzahl folgten prompt beste Möglichkeiten. Etwa als Eren Özer sich auf der rechten Seite auf den Weg machte und halbhoch den am zweiten Pfosten lauernden Jannis Krieger bediente (50.). Oder als Philipp Behrend einmal nach Flanke von links (64.), einmal nach Flanke von rechts (68.) im Zentrum und nah vor Sterns Kiste zum Schuss kam. Alle diese brandgefährlichen Szenen des TSV hatten eines gemeinsam: Sie wurden von Torhüter Nico Wiesner, der dieses Mal den Vorzug vor Youngster Boyo Dickersbach erhalten hatte, mit unglaublichen Reflexen entschärft.

Chef im Strafraum war am Sonntag eindeutig Sterns Keeper Nico Wiesner.

Nun zum bitteren Rächen: Das hätte nach dem Gusto der Steglitzer Fans bereits zwischen dem ersten und zweiten „Riesen“ der Gäste passieren müssen. Nämlich als Medrane im Zuge eines Konters durch den halbrechten Korridor mit dem Ball am Fuß angesaust kam und den Ball nicht quer auf den mitgelaufenen Kollegen Marvin Özdal hob, sondern sein Glück selbst probierte. Mariendorfs Keeper Pascal Obst riss rechtzeitig die Hände hoch, der schöne, weil gegen die Laufrichtung gesetzte Nachschuss von Nicolas Fäßler trudelte rechts am Tor vorbei.

Dann aber: Wieder Konter, wieder Medrane, diesmal brach er aber bis zur Grundlinie durch und passte perfekt in den Rückraum auf Jouini, der Rest durfte einfach nur Formsache sein. Der Ärger der nicht genutzten Möglichkeiten spiegelte sich nach dem 2:0 bei Mariendorf in Undiszipliniertheiten wieder. In der Schlussminute sah Ali Kasola nach einer Tätlichkeit an Can Cakin die Rote Karte, in der Nachspielzeit musste Vincent Bühler mit gelbrot vom Platz. Ab der Nachspielzeit der ersten Hälfte sammelten die Gäste stolze sieben gelbe Karten, exklusive der Ampelkarte.

Dieses Mal in der Startelf: Jordi Thurau.

War noch etwas? Ja! Jule Hartmann musste nach einem Zusammenstoß und einem Cut am Kopf nach einer halben Stunde vom Platz, für ihn kam Dennis Dombrowe und gab den Innenverteidiger. Hartmanns Wunde musste im Krankenhaus mit sechs Stichen genäht werden.

Fehlt noch die Expertise zum Spiel. Et voilà: „Ein sehr wichtiger Sieg für uns nach den beiden Niederlagen zuletzt. Als Mariendorf in der zweiten Halbzeit am Drücker war, haben wir gut dagegengehalten und Nico Wiesner hat überragend gehalten. Und dann waren wir eben in den entscheidenden Momenten aber auch vor der Kiste da“, sagte Sterns Sportlicher Leiter Robert Slotta.   


Fotos: Ralf Seedorff

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