Sterns Männer holen gegen Hohen Neuendorf die Punkte fünf, sechs und sieben binnen Wochenfrist
Es ist dieses eine Spiel am kommenden Wochenende, das die beiden Auftaktpleiten zur Rückrunde gegen Spandau und Türkspor für Sterns Kicker endgültig zur Makulatur verkommen lassen würde. Ein Sieg beim aktuellen Klassenbesten S.D. Croatia am Sonntag (Anpfiff 14.15 Uhr), und die Obst-Elf läge nur noch drei Punkte hinter dem Platz an der Sonne.

Gesorgt dafür haben die Männer in blau und gelb mit einer erfolgreichen Englischen Woche – die mit dem Sieg im Sonntagsspiel vor einer Woche gegen den TSV Mariendorf (2:0) begann. War die Unzufriedenheit dann nach dem 1:1 im Nachholspiel gegen den Berliner SC auch noch so allgegenwärtig – unter dem Strich hat der SFC trotzdem insgesamt sieben Punkte auf sein Konto geschaufelt. Weil gegen einen sehr engagiert und kompakt auftretenden Gast aus Hohen Neuendorf am Sonntag noch ein glanzloser, aber durchaus verdienter 3:1-Sieg dazukam.

Vom Spiel seiner Männer war Trainer Maxi Obst dabei nur bedingt angetan. „Starke 30 bis 35 Minuten“ hatte er gesehen, in denen Stern durch einen von Olli Gantzberg verwandelten Foulelfmeter (17.) – gelegt wurde Flo Medrane – und einen gefühlvollen Heber von Leon Krost über den hinausstürmenden Gästekeeper Timo Kopmann (20.) schnell vorlegte.
Von Hohen Neuendorf war bis dato offensiv so gut wie nichts zu sehen. Ein kapitaler Schnitzer im Spielaufbau holte die Blau-Weißen zurück in die Partie. Torhüter Nico Wiesner spielte den Ball flach ins Zentrum – in die Füße der Gäste, kurz vor der Mittellinie. Dann ging es schnell, nach nur zwei Stationen nagelte Christopher Bräuer das Spielgerät unten links in die Ecke des Sterner Kastens (34.). Wiesner trifft nur eine Teilschuld, lange genug hatte er vor seinem Pass lautstark eine Anspielstation gefordert.

„Danach war unsere Körpersprache nicht mehr die gleiche und dann wird es natürlich schwer gegen eine Mannschaft, die im Abstiegskampf steht und alles dafür gibt, irgendwie einen Punkt mitzunehmen“, sagte Obst. Die zweite Halbzeit sei daher zu einer „Zitterpartie“ verkommen, weil man immer Sorge haben musste, dass nicht ein Standard des Teams aus der Niederheide „doch noch durchrutscht“. „Da müssen wir bei dem einen oder anderen Konter den entscheidenden letzten Pass einfach sauberer an den Mann bringen“, tadelte der Coach.
Trainer Maxi Obst hält das Spiel bei Croatia für „wegweisend“
Mit anderen Worten: Der Deckel hätte früher draufgemacht werden müssen. So blieb der K.-o. für die Gäste dem eingewechselten Nicolas Fäßler vorbehalten. Einen Flachpass aus der Tiefe nahm Nico Wobeser mit einem einzigartigen Move durch zwei Gegenspieler mit hindurch, brach über rechts in Box ein und bediente Fäßler im Zentrum, der den Ball aus etwa neun Metern Entfernung in die Maschen drosch (89.).
Völlig überraschend ließen die Kroaten am Sonntag bei Fortuna Biesdorf Federn (3:3), weshalb in Steglitz nun wieder Hoffnung aufflackert und Trainer Maxi Obst sagen konnte: „Jetzt freuen wir uns riesig auf dieses wegweisende Spiel am kommenden Wochenende.“
Fotos: Ralf Seedorff
Titelbild: Leon Krost hebt den Ball über den Hohen Neuendorfer Torwart zum 2:0 in die Maschen.