Sterns Fußballerinnen schlagen in der ersten Pokalrunde den Landesligisten SC Charlottenburg 7:1 – Emina Wacker markiert fünf Treffer
Robert Lewandowski hat es gegen den VfB Wolfsburg getan, Erling Haaland gegen den VfB Leipzig. Und nun hat es Emina Wacker gegen den SC Charlottenburg geschafft: fünf Treffer in einem Spiel. Zwar hat sie die fette Beute nicht in neun Minuten gemacht wie einst Lewandowski, aber immerhin gelang ihr im zweiten Spielabschnitt ein lupenreiner Hattrick.
Es ist ja ohnehin die zweite Schicht, in der Sterns Frauen in dieser Saison immer erst so richtig aufdrehen. Prompt taten sich die Schützlinge von Coach Marco Böning wieder schwer im ersten Spielabschnitt. Die Pässe waren etwas zu ungenau, die Ideen, den Abwehrriegel der Gastgeberinnen zu knacken, schienen stets um eine Ecke zu viel gedacht. Aber: Emina Wacker gab mit einem schicken Heber über die herauseilende SCC-Torhüterin erst den Dosenöffner (14.) und setzte dann mit ihrem zweiten Treffer kurz vor der Pause den Blinker für die Erfolgsspur (41.). Rebekka Frank schloss einen der drei Charlottenburger Konter mit dem Anschlusstreffer ab (44.). Das Zwischenresultat nach 45 Minuten spiegelte die Kräfteverhältnisse auf dem Kunstrasenplatz an der Harbigstraße aber nicht wieder – Stern war drückend überlegen.
“Ach, wir brauchen nur noch ein bisschen Geduld”, sagte Sterns Kapitänin Alina Cibusch zur Pause. Dieser Plan und die schon zur Gewohnheit gewordenen Korrekturen durch Böning führten zu einem ganz anderen Bild für das Dutzend mitgereister Sterner Schlachtenbummler nach dem Wiederanpfiff. Der Berlin-Ligist ließ nun den Ball eben geduldiger durch die eigenen Reihen laufen und schob dann in den richtigen Momenten den Ball durch die Schnittstellen der SCC-Kette. Von der 55. bis zur 67. Minute war deshalb Wacker-Time und plötzlich stand es 1:5. Elena Gabler machte das halbe Dutzend voll (73.) und in der Schlussminute markierte die erst 16 Jahre alte Nora Kimmel den Schlusspunkt.
Darüber freute sich Böning ganz besonders: “Sie hat heute eine überragende Leistung gezeigt und sich dafür dann noch belohnt. Super!” Die stets halbzeitlange Anlaufphase seiner Mannschaft bleibt dem Coach auch nach dem Pokalabend ein Rätsel. “Ich weiß wirklich nicht woran das liegt, dass wir in der Halbzeit immer an das erinnern müssen, was wir von Beginn an wollten – und dann funktioniert es auf einmal.” Freilich überwog die Freude über den Kantersieg: “Sieben Tore ist eine schöne Anzahl, dass ist wohl schon Jahre her, wann Stern das mal gelungen ist.”
Zum neuen Mitglied im Club der Fünferpacker:innen sagte er: “Und ob Emina mal fünf Tore in einem Pflichtspiel geschossen hat, fällt mir so schnell auch nicht ein.” Für die schwere Liga-Partie am Sonntag bei den Spandauer Kickers erhofft sich Böning Rückenwind: “Ich hoffe, wir konnten viel Selbstvertrauen für unsere Spielweise tanken und gewinnen gegen Spaki gewinnen.”
Fotos (4): Ralf Seedorfer. Titelbild: Katharina Herber, Emina Wacker und Nora Kimmel (v. li.)