Ein Punkt, mit dem Stern leben kann

Matthias Vogel1. Frauen, Spielbetrieb

Unsere Fußballerinnen lassen bei Hohen Neuendorf ihr Herz und alle Körner auf dem Platz: 2:2

Es war vielleicht kein fußballerischer Leckerbissen. Dafür schien der Rasen in Hohen Neuendorf an diesem Sonntag einfach auch nicht eben genug. Aber beeindruckend war das Topspiel der Berlin-Liga zwischen dem Team aus der Niederheide und unseren Fußballerinnen allemal. Intensiv, kampfbetont, leidenschaftlich – am Ende des Abnutzungskampfes stand die Punkteteilung: 2:2.

Aldi Ibrisevic bereitete das 2:1 für Stern vor.

Stern fand gut in die Partie und drängte eher auf ein Tor als Hohen Neuendorf. Der erste Treffer ging trotzdem aufs Konto von Blau Weiß Hohen Neuendorf. Nach einer Ecke von der linken Seite standen am zweiten Pfosten gleich vier Hohen Neuendorferinnen frei. Luna Windsperger durfte schließlich: 1:0 (11.).

Emina Wackers Tor fiel aus dem Nichts

Der Treffer lag ob des Spielverlaufs zwar nicht direkt in der Luft, eher aber noch, als der Ausgleich durch Emina Wacker. Sterns bewegliche Angreiferin verschaffte auf der rechten Angriffsseite mit einem Antritt etwas Luft und flankte mit dem linken Fuß vor das Tor der Gastgeberinnen. Der Ball segelte an Freund und Feind vorbei und trudelte zum Entsetzen der heimischen Kulisse links unten ins Netz. 37 Minten waren gespielt – alles wieder offen.

Nichts zu verschenken: Elena Gabler (li.) und Luna Windsperger im Zweikampf.

Nach der Pause erwischten die Steglitzerinnen wieder den besseren Start – besser gesagt einen Traumstart. Aldi Ibrisevic entwischte auf der rechten Seite der Defensive. Ihre Flanke bugsierte Anina Sange in Richtung Glück, doch eine Hohen Neuendorferin kratzte die Kugel noch von der Linie. Der Ball fiel halblinks in der Box Sina Gierig vor die Füße und ihr Schuss klatschte oben an den rechten Innenpfosten und von dort zur Gästeführung ins Netz (50.).

Ausgerechnet Ex-Sternerin Antonia Platte markiert den Ausgleich

Von da an drückte Hohen Neuendorf zunehmend aufs Gaspedal und traf folgerichtig zum verdienten Ausgleich. Im Zentrum kam Jann Naja Bettin an den Ball, durchaus schon in Schussposition. Gut für die Gastgeberinnen, dass sie noch den Blick für die besser postierte Ex-Sternerin Antonia Platte hatte. Der Terminus „besser postiert“ beschreibt die Szene nicht wirklich gut – vollkommen blank stand Platte nämlich konnte deshalb den Ball ungehindert einschieben (60.).

Toni Haertel war bei beiden Gegentreffern machtlos.

Am Ende vom Lied lobte Sterns Trainer Roman Rießler seine Truppe für ihren unermüdlichen Einsatz und die hohe Bereitschaft, dieses Spitzenspiel zu ziehen. Er musste aber auch anerkennen, dass aufgrund der starken Phase des Gegners Mitte des zweiten Spielabschnitts das 2:2 ein wenig glücklich war. In diese Zeit fiel auch eine richtig große Doppelchance für Hohen Neuendorf. Erst scheiterte Luisa Buchwalder an Sterns Torhütern Antonia Haertel, der Nachschuss von Gerda Varamann klatschte an den Pfosten (78.).

Neues Ziel: Fehler in der Defensive minimieren

Weil beide Gegentore schlecht verteidigt worden seien, formulierte Rießler im Kreis nach dem Spiel quasi bereits das Trainingsprogramm der kommenden Wochen: „Solche Fehler kann man sich als Spitzenteam nicht erlauben, weil sie eben durch die Konkurrenz prompt bestraft werden. Das müssen wir besser verteidigen, da müssen wir schnellstmöglich hinkommen.“

Abwehr-Ass Diana Steinmeyer im Duell mit ihrer früheren Teamkollegin Antonia Platte.

Nutznießer des Remis in der Niederheide sind Borussia Pankow und Grün-Weiß Neukölln, die ihre Spiele gewannen und jetzt mit 13 Zählern auf den Plätzen eins und zwei liegen, vor Hohen Neuendorf und Stern mit jeweils zehn Punkten.   


Fotos (5): Christian Schneider