Truppe von Sterns Trainer Maxi Obst holt nach grandioser Vorstellung 1:0-Sieg bei den Füchsen
Ein Spitzenspiel wie das zwischen dem Tabellenzweiten Füchse Reinickendorf und dem Klassenprimus Stern 1900 am Freitag ist nicht leicht. Monatelang hat man daraufhin gearbeitet und dann muss das gesamte Team auf den Punkt da sein. Und Stern war da.
Mit einer irren Teamleistung von der ersten Minute bis zum Abpfiff, vom Torwart bis zum letzten Einwechselspieler, entführten die Steglitzer die begehrten drei Punkte aus dem Fuchsbau. Der 1:0-Sieg sei fast um ein, zwei Tore zu niedrig ausgefallen, sagte Linksverteidiger Eddie Udeoka. Trainer Maxi Obst war begeistert: „Es war ein fantastischer Abend für den SFC Stern.“
Von Beginn an diktierte Stern – nur aufgrund des besseren Torverhältnisses vor den Füchsen platziert – das Geschehen auf dem holprigen Naturrasenrechteck. Schnell war die taktische Ausrichtung der Gastgeber ersichtlich, Umschaltmomente sollten den Erfolg bringen. Fast genauso schnell hätte diese Marschrichtung korrigiert werden müssen. Doch Nicolas Fässlers Schuss wurde von einem Fuchs noch auf der Linie geklärt (2.).
„Die weitere Anfangsphase war dann noch etwas wild, aber dann haben wir die vollständige Kontrolle über das Spiel gewonnen“, berichtete Udeoka. Ausdruck fand die Überlegenheit in zwei weiteren Hochkarätern vor der Pause. Erst hatte Marvin Özdal die Führung für Stern auf dem Fuß (9.), dann bekam David Vetter im Torraum den Ball serviert: drüber! (34.)
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Stern agierte, Füchse reagierte. Zehn Minuten waren nach dem Pausentee gespielt, da klatschte der Ball zweimal an den Pfosten des Reinickendorfer Gehäuses. Leon Krost hatte sein Glück zweimal probiert, zweimal konnte er sein Pech nicht fassen.
Zwanzig Minuten vor Schluss war es dann aber so weit. Aus der hochstehenden letzten Reihe wanderte der Ball ins Mittelfeld und dann von der linken Seite in das Zentrum. David Vetter steckte den Ball halbrechts in die Box und dann folgte ein Geniestreich des einlaufenden Özdal. Er legte einfach mit der Außenseite des rechten Fußes für den nachrückenden Olli Gantzberg ab. „Ich brauchte nur noch ins lange Eck vollstrecken“, sagte der Torschütze nach dem Spiel. So „happy“ er auch über sein Tor auch sei, „es war doch eine absolute Teamleistung.“
Nach dem Gegentreffer lockerten die Hausherren ihre Deckung immer noch nicht, was Udeoka schon wunderte: „Das war ehrlich gesagt fast ein bisschen enttäuschend.“ Erst in der Schlussphase machte Reinickendorf auf und kam prompt noch zu Torchancen. Ein Tor wurde wegen Abseitsstellung aberkannt und dann trafen auch die Füchse noch den Pfosten. „Da hatten wir durchaus etwas Glück, aber insgesamt hatten wir deutlich mehr vom Spiel und auch mehr und bessere Torchancen“, erklärten Udeoka und Gantzberg uni sono.
„Was die Jungs heute über 95 Minuten gezeigt haben, war überragend. Eine Energieleistung, wie ich sie noch nie gesehen habe. Wir wollten dominant auftreten und wir sind dominant aufgetreten. Wir haben Füchse über weite Teile des Spiels beherrscht, trotz den schlechten Platzes. Wir haben den Takt vorgegeben und waren zu gleich extrem diszipliniert im Gegenpressing sowie in unserer Restverteidigung. Ich bin heute sehr stolz auf die Jungs“, freute sich Obst.
„Jetzt noch das Spiel gegen Altglienicke und dann gehen wir hoffentlich als Herbstmeister in die Winterpause. Da freuen wir uns auch drauf“, sagte Olli Gantzberg. „Wir sind nämlich, glaube ich, alle ein bisschen platt.“