Vor dem Spiel beim 1. FC Wilmersdorf: Drei Fragen an … unseren Kapitän und Innenverteidiger Luis Driemel
Er steht seit Jahren für Sicherheit im Zentrum der Sterner Abwehr, seine besonnene und verbindliche Art auf und neben dem Platz haben ihn zu einem der führenden Köpfe unserer Ersten gemacht. Luis Driemel, 32, unsere Nummer 8. Wo ist er fußballerisch ausgebildet worden und wie kann es an diesem Sonntag mit dem ersten Dreier der Saison klappen beim 1. FC Wilmersdorf (15 Uhr)? Wir haben ihn gefragt.
Mit vier Jahren hat Luis beim FC Internationale Berlin angefangen, Fußball zu spielen. „Wir haben damals die zweite Jugendmannschaft des Vereins aufgebaut. Wahnsinn, was daraus jetzt entstanden ist“, sagt er. Viele Jahre war er parallel noch im Schwimmverein, wodurch er beide Sportarten lange gleichzeitig ausgeübt hat. Für Inter war er dann knapp 21 Jahre lang am Ball und hatte sich dann für zwei Jahre im College in den USA entschieden. „Dort habe ich ebenfalls die Fußballschuhe für die Gannon University in Erie geschnürt. Geile Zeit!“ Im Anschluss hat er sich mit einem Highlight-Tape bei mehreren Berliner Mannschaften beworben und sich mit Sterns Ikone Andreas Thurau „direkt sehr gut verstanden“. „Da war recht schnell klar, dass ich gerne zu Stern will.“ Mittlerweile befindet er sich dort in seiner siebten Saison.
Außer Fußball ist Luis auch für jede andere Ballsportart zu haben, in den eigenen vier Wänden verliert er sich gerne am Klavier. In jüngster Zeit hat sich seine Spielvorbereitung verändert: „Ich habe für mich Yoga vor den Spielen entdeckt. Hängt wohl mit dem Alter zusammen“, sagt er uns grinst. Mit dem Aberglauben hat es der kopfballstarke Innenverteidiger nicht so, aber: „Was bei mir niemals fehlen darf am Spieltag sind meine Ersatzkontaktlinsen.“
Beruflich ist Luis Driemel als Strategic Account Manager unterwegs. „Ich berate hauptsächlich deutsche Markenhersteller, wie z.B. Carrera oder Puky, bei dem Einstieg in den Direct to Consumer Markt. Mit meinem Team zusammen helfen wir den Kunden dabei, ein weiteres, notwendiges Standbein aufzubauen und unterstützen dabei auch bei diesem Aufbau“, erklärt er. Studiert hat er Sportmanagement im Bachelor und International Mgmt & Finance in den USA. „Zusätzlich habe ich während Corona einen nebenberuflichen Master of Business Administration gemacht.“
Ist ja alles schön und gut, Luis, aber die Wahrheit liegt ja bekanntlich auf dem Platz. Biste bereit für unsere drei Fragen?
Luis: „Schieß los!“
An diesem WE startet auch die Bundesliga. Wen hast du auf dem Zettel für das Titelrennen und warum?
„Ich denke, die letzte Saison hat gezeigt, wie dringend und erfrischend ein neuer Meister war. Ich sehe Leverkusen tatsächlich wieder ganz weit vorne in einem Titelkampf mit meinen Dortmundern und den Bayern. Vor allem Leverkusen hatte kaum einen Abgang zu verzeichnen und hat sich punktuell sogar eher nochmal verstärkt, das ist ungewöhnlich, dass sie den Kader so zusammenhalten konnten. Aber auch hier geht es natürlich erstmal darum, die Leistungen der Vorsaison zu bestätigen. BVB hatte ebenfalls einen brutalen Transfersommer, aber gerade wegen der großen Veränderungen wird es dieses Jahr noch nicht zum großen Wurf reichen. Ähnliches gilt für die Bayern.“
Was ist mit dem aktuellen Sterner Team (alle Beteiligten) möglich in dieser Saison, was macht euch stark?
„Wir haben eine sehr gute Truppe beisammen, hohe Trainingsqualität und haben im Sommer gute Spieler aber vor allem ausnahmslos tolle Charaktere dazugewonnen. Wir gehen in jedes Spiel mit dem Anspruch, dass wir die bessere Mannschaft sind und gewinnen können. Dennoch wissen wir natürlich auch, dass wir viel arbeiten und leiden müssen, um unsere Ziele zu erreichen. Kein Gegner wird uns auch nur einen Punkt in dieser Liga schenken. Vor allem nach der kommenden englischen Woche kann aber schon eine erste Tendenz abgelesen werden und dann wissen wir, wo wir stehen.“
An diesem Sonntag geht es für euch zum 1. FC Wilmersdorf. Die haben einen sauberen Start hingelegt, bei euch lief noch nicht alles rund. Advantage Wilmersdorf? Was braucht es für den ersten Dreier?
„Ich kann wenig zu Wilmersdorf sagen aber ich weiß, dass es definitiv kein einfaches Spiel werden wird. Gerade bei denen auf dem engen Kunstrasen geht es um viele Zweikämpfe und jeder Ball wird schnell scharf gemacht. Dennoch bin ich überzeugt, dass wenn wir mit der gleichen Einstellung und dem gleichen Spirit wie in dieser Trainingswoche Sonntag auf dem Platz stehen werden, wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen werden.“
Danke dir, viel Erfolg
Fotos (5): Ralf Seedorff