Fortuna Biesdorf bestraft Sterns Fehler gnadenlos

Berlin-Liga: SFC Stern 1900 verliert in Biesdorf mit 2:4 – drei Ausgleichsphasen, drei Rückschläge

Der SFC Stern 1900 hat im Auswärtsspiel bei Fortuna Biesdorf eine bittere 2:4-Niederlage hinnehmen müssen. Gegen den Tabellenfünfzehnten verlor das Team aus Steglitz weniger wegen fehlender Spielanteile, sondern vor allem durch eigene Fehler in entscheidenden Momenten.

„Es fühlt sich an wie gegen Rudow – wieder vermeidbar, wieder selbst geschlagen“, sagte Kapitän Florian Medrane nach der Partie. Tatsächlich war Stern zunächst das aktivere Team, mit viel Ballbesitz und wiederkehrender Gefahr nach Standards. Doch nach einem Ballverlust im Spielaufbau – „Adi verliert ihn als Sechser, dann schalten sie blitzschnell um“ – lag der Favorit früh 0:1 zurück – Darvin Schramm hatte zugeschlagen (18.).

Den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Oliver Gantzberg nach einer scharf getretenen Ecke von Luca Rohr, als der Ball im Strafraum mehrfach abgefälscht wurde (31.). „Da hatte ich eigentlich das Gefühl, wir kriegen das Spiel jetzt unter Kontrolle“, so Medrane. Doch unmittelbar darauf klingelte es erneut: Nach einem weiten Einwurf konnte Torwart Boyo Dickersbach den Ball nicht kontrollieren – das 1:2 erneut durch Schramm kurz vor der Pause.

Nach Wiederanpfiff blieb die Partie intensiv, Biesdorf verteidigte aggressiv Mann gegen Mann über den gesamten Platz. Der eingewechselte Mik Dankou sorgte mit einem beherzten Abschluss zum 2:2 noch einmal für Hoffnung (73.). Aber auch dieser Schwung verpuffte schnell – ein einfacher Freistoß von Miguel Hartwig brachte die Gastgeber wieder in Führung 876.).

Die entscheidende Szene folgte wenig später: Beim Versuch, einen Konter zu stoppen, kam Dickersbach im Eins-gegen-Eins zu spät, traf den Biesdorfer Stürmer und sah die Rote Karte. „Ein doller Zusammenprall – Boyo ist leicht angeschlagen, aber es sah schlimmer aus, als es war“, berichtete Medrane. Ersatztorhüter Elias Fürstenau feierte sein Debüt, konnte das vierte Gegentor in der Nachspielzeit durch Pascal Treibert aber nicht verhindern.

„Biesdorf war giftig in den Zweikämpfen, hat das Spiel emotionalisiert – das hat uns zu schaffen gemacht“, bilanzierte Medrane. Unterm Strich standen vier Gegentore, die alle aus Situationen entstanden, die Stern in eigener Hand hatte.

Sterns Trainer Kai Brandt brauchte eine Nacht, um das Ergebnis sacken zu lassen. „Wir haben uns das da in Biesdorf selbst ein bisschen kaputt gemacht. Viele individuelle Fehler, häufig zu unsauber, Chancen liegenlassen. Man muss aber aber auch sagen, dass Biesdorf den Sieg mehr wollte und deshalb geht er auch in Ordnung“, sagte er. Der Gegner sei einfach galliger gewesen und dann werde es eben auf einem engen Kunstrasen schwer für ein Team, das seine Stärken im spielerischen Bereich hat.

„Weitermachen“, lautete Brandts Devise. „Das wir es können, wissen wir ja. Und nun werden wir uns einen Matchplan für SpaKi zurechtlegen und dementsprechend trainieren.“


Fotos: Ralf Seedorff

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