Rießler-Elf bezwingt den Regionalliga-Absteiger Berolina Mitte mit 3:1
Nicht, dass das falsch verstanden wird: Für die Art und Weise, Spiele siegreich zu gestalten, hätte Trainer Roman Rießler schon ein paar Verbesserungsvorschläge. Allerdings zeigte er sich mit weiten Phasen des ersten Saisonauftritts seines Teams durchaus sehr einverstanden und natürlich mit dem Ergebnis auch: „Gegen den Regionalliga-Absteiger gleich zu gewinnen, das ist schon ordentlich“, gab er nach der Partie am Sonntag bei brütender Hitze auf dem Sterner zu Protokoll.
Zumal sich der Gegner auch erwartet stark präsentierte. „Der Sieg für uns war schon verdient. Aber Bero muss man von der Physis und Tempo her auf jeden Fall im Kampf um die Spitzenplätze auf dem Zettel haben“, so Rießler.
Eigentlich hat es sich Stern unnötig schwer gemacht. Denn in der ersten Halbzeit wurden wenigstens drei Topchancen ungenutzt liegengelassen. „Wenn es zur Pause 4:1 steht, kann sich Bero nicht beschweren“, analysierte der Coach. Stern drückte jedenfalls von Beginn an auf das Gaspedal und ging durch Alina Cibusch folgerichtig auch früh in Führung. Emina Wacker hatte nach schönem Doppelpass auf der linken Seite den Ball von der Grundlinie in den Rückraum geschlagen. Dort wartete Cibusch und verwertete das tolle Zuspiel artig (9.). In der Folge kam es zu den ungenutzten Chancen, ehe Bero ausglich.
Der Treffer der Gäste fällt unter die Rubrik: „Wie hole ich den Gegner zurück ins Spiel?“ Bei einem harmlosen Freistoß aus dem Halbfeld driftete die Steglitzer Mauer völlig grundlos auseinander. Dahinter lauerte Emma Lamprecht und schlug zu (32.) – und Rießler ärgerte sich. „Ganz ehrlich? Den Freistoß fängt man ab und leitet einen Konter ein. Dazu haben wir auch die Torschützin nicht gut verteidigt.“
Steinmeyer: “Abstimmungsprobleme in der letzten Reihe”
Bero war nun eben drin in der Partie. Sterns Innenverteidigerin Diana Steinmeyer beschrieb den Spielverlauf bis zur Pause so. „Wir hatten Abstimmungsprobleme in der letzten Reihe. Dazu hat Bero uns hoch gepresst und das ganz gut gemacht. Die Folge waren viele lange Bälle nach vorne. Und das ist ja eigentlich nicht unser Spiel. Bero hatte auch ein paar Durchbrüche, allerdings ohne wirklich gefährlich zu sein.“
Rießler wechselte zur Pause dreimal, danach sei es wieder besser geworden, sagte er. Die erneute Führung verblüffte den Coach dann amtlich. „Weil es von allen Chancen, die wir bis dato hatten, die schwierigste war. Aber gut rausgespielt war das Tor allemal.“ Anina Sange hatte auf der linken Seite den Ball in den Tiefenlauf von Cibusch gesteckt. Sterns Kapitänin kam erst aus spitzem Winkel mit links zum Schuss – und durfte sich dennoch feiern lassen: 2:1, 56 Minuten waren da gespielt.
Der Rest ist schnell erzählt. Dem Kullertor von Emina Wacker zentral von der Strafraumkante aus ging eine Möglichkeit für die Gäste voraus, bei den Sterns Hintermannschaft den Ball gerade noch von der Linie kratzte. „Etwas glücklich daher am Ende für uns“, stellte dann auch Rießler fest. „Aber aufgrund der besseren Chancen – auch in der zweiten Hälfte hatten wir ja gute – geht der Sieg aus meiner Sicht in Ordnung.
Fotos (3): Ralf Seedorff