Sterns Frauen erwarten den BSV GW Neukölln zum Gipfeltreffen in der Berlin-Liga
Die Frauen des SFC Stern 1900 haben sich zuletzt mit zwei starken Auftritten wieder in Schlagdistanz zur Tabellenspitze gebracht. Erst wurde im Gerangel um die Spitzenplätze die U20 von Viktoria in die Schranken verwiesen (3:1), dann Schlusslicht Lichtenberg 47 abgefieselt (6:1). Im Ranking auf Platz 3, fehlen den Steglitzerinnen nun vier Zähler auf den Platz an der Sonne. Und dort stehen punktgleich die Pankower Borussia und – richtig – der morgige Gegner BSV Grün-Weiß Neukölln. Topspiel also.
Herr Spion, ans Telefon!
Trainer Roman Rießler hat den Gegner gegen Viki II beobachtet und ist zu folgendem Schluss gekommen: „Robuste Mannschaft, gibt nie auf, spielt schnörkellos und schnell nach vorne und braucht nicht viele Chancen für den Torerfolg.“ In Steglitz ist man vor der Überraschungsmannschaft der Saison also hinlänglich gewarnt.
Eine Überraschung ist das Team aus Neukölln deshalb, weil es in den vergangenen Spielzeiten eher im Mittelfeld herumdümpelte, anstatt ganz oben mitzumischen. Der Erfolg dürfte Trainer Helge Kapheim zuzuordnen sein, der die Mannschaft zum Saisonwechsel (oder war’s schon während der Rückrunde?) übernahm und den bekanntermaßen talentierten und gestandenen Kickerinnen von der Johannisthaler Chaussee offenbar wieder Einstellung, Kondition und Siegeswillen einhauchte.
Rießler ist dieser Tage nicht ganz so zufrieden mit den Rahmenbedingungen. Weil ihm wegen Krankheit, Dauerverletzungen und Reisefreude nur 16 Spielerinnen des insgesamt 29 Köpfe zählenden Kaders zur Verfügung stehen. „Das, was wir an den Start bringen können, ist schon stark. Viel passieren darf aber nicht“, so der Sterner Coach.
Um, wie Rießler sagt, sich nicht wieder „das Treiben an der Spitze aus der Ferne ansehen zu müssen“, sondern vielmehr einigen Widersachern im Streben nach dem Aufstieg in die Regio die Rücklichter zu zeigen, braucht es freilich einen Sieg. Dafür verlangt Rießler von seinen Spielerinnen mindestens die gleichen Tugenden, die Neukölln bislang auszeichneten.
Wer jubelt? Hoeneß oder Alonso?
Zu denen zählt übrigens auch, in den Schlussminuten oder der Nachspielzeit eiskalt zuzuschlagen und so doch noch den Sieg oder wenigstens einen Punkt einzutüten, wie Rießler festgestellt hat. Etwa so wie Bayer Leverkusen in seiner Meistersaison. Da war Stuttgart der ärgste Verfolger. Jubelt also Hoeneß oder Alonso nach diesem Spieltag? „Wer bis zum Abpfiff konzentrierter zu Werke geht, wird den Dreier verbuchen“, orakelt Hoeneß, äh Rießler. Die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Platz. Und die beginnt am Sonntag um 11.30 Uhr auf dem Sterner.
Fotos (3): Ralf Seedorff