Drei Fragen an … Luca Rohr. Der 26 Jahre alte Linksfuß hat das Sterner Mittelfeld noch spielstärker gemacht. Vor der Standortbestimmung gegen Croatia sagt er, was Phase ist.
Nicht täuschen lassen, zwar tauchte Luca Rohr in der vergangenen Saison nicht auf dem Sterner Spielberichtsbogen auf, doch er hat eine relativ lange Sterner Vergangenheit. “Ich glaube, es ist nun die achte Saison”, sagt er. Bevor der Spielmacher zum Fußball kam, hat er Hockey und Judo betrieben. Eine Zeit lang auch parallel zu Kicken.
Das hat er bei Hertha 03 Zehlendorf angefangen. Nach drei Jahren wechselte er zu Hertha BSC, dort verbrachte er sechs Jahre. Dann wurde er weiter bei Babelsberg ausgebildet, ehe er sich für das letzte Jahr in der A-Jugend wieder Zehlendorf anschloss. Das erste halbe Jahr im Herrenbereich versuchte er sein Glück bei Hertha BSC, danach unterschrieb er endlich bei unserem SFC Stern 1900.
Nach dem Oberliga-Abstieg vor zwei Jahren nahm sich Luca eine Auszeit, ehe er sich für die aktuelle Spielzeit reaktivieren ließ. Im Sterner Mittelfeld wurde er gleich wieder zur festen Größe, trägt ganz klar zur hohen Spielkultur bei und gehört zur Kategorie “Leader”.
Seinen Alltag widmet er zurzeit seiner Masterarbeit im Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Berlin, nebenbei arbeitet als Student in einem Softwareunternehmen. “Allgemein in meinem Leben treibe ich gerne Sport, auch außerhalb des Fußballs, dabei fühle ich mich im Wasser ganz wohl. Und wenn es sich ergibt, gehe ich gerne Wellenreiten oder auch seit kürzlich Apnoe tauchen”, sagt er. “Die Jungs haben auch gerne über meinen Sommerjob als SUP-Instructor geschmunzelt. Falls dann noch Zeit übrig bleibt lese ich gerne oder lerne Sprachen.”
So Luca, nun wird’s ernst: Wer ist dein Vorbild beim Kicken und warum?
Luca: “Wenn ich mich auf einen Spieler festlegen müsste, dann wäre es wahrscheinlich Kevin de Bruyne. Sein Spielstil ist in vielen Belangen sehr ausgereift. Beidfüßig , enorme Spielübersicht, Entscheidungsfindung und Torgefahr.”
Die DFL wird gerade wieder mit Investoren in Verbindung gebracht. Gegenwind gibt es von den Fans, die einen massiven Einfluss auf die Bundesliga fürchten bis hin zur Regeländerung zugunsten der Vermarktung. Wie bewertest du die Situation?
Luca: “Ehrlich gesagt , beschränken sich die wenigen Spiele, die ich schaue, auf vereinzelte Topspiele und deshalb bin ich vielleicht nicht der Richtige für die Frage. Aber ein Punkt, der mich etwas erstaunt hat war, das spanische Pokalfinale in Saudi Arabien zu sehen. Das auf Deutschland bezogen und sich vorzustellen , dass das DFB-Pokalfinale nicht mehr in Berlin stattfände, wäre schon eigenartig.”
Heute kommt mit Croatia gleich ein ordentlicher Brocken auf den Sterner. Kann man nach dieser wahnsinnig wechselhaften Hinrunde überhaupt eine Prognose abgeben oder muss man einfach eure Tagesform abwarten?
Luca: “Ja es wird sicherlich kein einfaches Spiel und nach einer längeren Pflichtspiel-Pause ist die Tagesform und ein sicherer Start ins Spiel vielleicht doch etwas entscheidender. Zur Prognose würde ich sagen, dass in 99 Prozent der Fälle wir über das Resultat des Spiels entscheiden. Spielen wir mit der richtigen Einstellung und Gier zu gewinnen, wie gegen die Füchse oder im Training, starten wir das neue Jahr mit drei Punkten, andernfalls kann es wieder wechselhaft werden.”
Fotos (3): Ralf Seedorff