Sterns Erste verstärkt den Seitenrand mit Patrick Fischer von Polar Pinguin
Es ist Zeit. Der Berliner Amateurfußball brennt darauf, dass die Kugel nicht mehr nur in den EM-Stadien rollt. Das ist beim SFC Stern 1900 nicht anders. An diesem Dienstag bittet Trainer Maxi Obst seine Berlin-Liga-Truppe zur ersten Übungseinheit (Beginn: 18.30 Uhr auf dem Sterner). Über WhatsApp hat unser Coach den Spielern seine enorme Vorfreude mitgeteilt. Und das hat auch damit zu tun, dass er in der neuen Spielzeit einen neuen Co-Trainer an seiner Seite hat: Patrick Fischer.
Der 38-jährige zweifache Familienvater wechselt von Polar Pinguin – gerade aufgestiegen in die Berlin-Liga, es gibt also prompt ein Wiedersehen – zu den Steglitzern. Und das kam so: Sterns Sportlicher Leiter Robert Slotta wohnt in der Nähe des Pinguin-Geheges, hat dort Bekannte und ist dort regelmäßig als Zuschauer zu Gast. So konnte er einen Überblick über die Arbeit Fischers gewinnen – quasi nebenher. Fischer war bis vor eineinhalb Jahren Chefcoach der Tempelhofer Kicker, danach legte er eine Familienpause ein.
Slotta und er standen jedenfalls schon länger lose in Kontakt und als Fischer signalisierte, wieder für neue Aufgaben zur Verfügung zu stehen, schlug Stern zu. „Ich habe bei Polar seine Arbeit beobachtet schätzen gelernt“, berichtet Slotta vom Zustandekommen des Transfers. Er ist heilfroh, gab er doch nach der Entlassung des Trainergespanns Rießler/Hohnstein während der Rückrunde der abgelaufenen Saison trotz Zeitmangels selbst den Co-Trainer.
Und Fischer? Ist ebenfalls hoch zufrieden. „Robert, Maxi und ich haben schnell zusammengefunden. Ich hatte von Anfang an ein sehr gutes Gefühl. Der Verein passt mit seiner familiären Atmosphäre auch gut zu mir. Das war auch ein wichtiges Kriterium für mich.“ Sein Resümee bislang ist ebenfalls positiv: „Co-Trainer ist zwar eine neue Rolle für mich, da ich bisher immer Cheftrainer war. Die Umstellung fiel mir allerdings bisher sehr leicht, weil ich die Zusammenarbeit mit Maxi und Robert bisher als sehr angenehm und auf Augenhöhe empfinde. Mir wurde der Einstieg sehr leicht gemacht.“
Ein wichtiges Kriterium für den Verein war wiederum die Expertise des neuen Co’s. Seit mittlerweile 20 Jahren ist Fischer als Trainer unterwegs. „Seit ich 18 bin. Als Jugendtrainer habe ich alles gemacht von der U13 bis zur U19, anfangs ambitionierter am Nachwuchsleitungszentrum, später etwas weniger ambitioniert aufgrund der Mehrfachbelastung aus Arbeit, selbst noch zu spielen und Trainerdasein“, sagt Fischer.
Im Herrenbereich ist Stern seine vierte Station. Dabei steigerte er sich bei jedem Halt um eine Liga. Die ersten beiden Engagements in der Kreisliga und Bezirksliga seien ein bisschen aus der Not heraus geboren gewesen. „Ich habe damals wegen Trainerentlassungen als Spielertrainer begonnen“, sagt er. Zuletzt war Fischer Headcoach bei Polar Pinguin in der Landesliga. Als aktiver Spieler hat Fischer „alles gesehen von der Kreisliga bis zur Oberliga“, wie er es beschreibt. „Bis Mitte 20 ebenfalls ambitioniert, danach musste ich aus beruflichen Gründen kürzertreten.“
Jetzt sprüht er vor Tatendrang und hat für seine Arbeit bei Stern 1900 einen Plan gefasst: „Generell gibt es in meinen Augen keine festgesetzte Erwartung an eine Rolle, sondern es ist immer abhängig davon, was man daraus macht. Mein persönliches Ziel ist es das Team, die Spieler und im speziellen Maxi bestmöglich dabei zu unterstützen, unsere Ziele zu verwirklichen und dafür werde ich maximal Gas geben. Ich sehe das auch definitiv als eine weitere Möglichkeit, mich persönlich weiterzuentwickeln. Das ist ja das Schöne daran, man hat immer die Chance weiter zu lernen und zu wachsen, das hört nie auf.“
Irgendwelche sportlichen Ziele wolle er gar nicht formulieren, man werde früh genug sehen, dass Stern über ein sehr gutes Team verfügt. Was Patrick Fischer aber festzurrt: „Ich will immer gewinnen, dafür sind wir Sportler. Mit der Einstellung bin ich bei Stern sicher nicht allein.“