Brandt-Truppe muss sich bärenstarken Gästen nach langer Gegenwehr 1:4 geschlagen geben
Der SFC Stern 1900 hat sich im Cosy Wasch-Landespokal gegen den Oberliga-Zweiten SV Tasmania Berlin tapfer gewehrt, am Ende aber mit 1:4 (0:1) den Kürzeren gezogen. Gegen einen Gegner dieser Klasse war es trotzdem ein Auftritt, der Respekt verdient.

Tasmania ging früh in Führung – und wie. In der achten Minute zimmerte Daniel Kaiser einen Freistoß aus rund 30 Metern unhaltbar in den Winkel. „Das hat er überragend gemacht“, sagte Stern-Trainer Kai Brandt später anerkennend. „Gegen sowas ist man dann auch machtlos.“ Stern hielt anschließend diszipliniert dagegen, verteidigte kompakt und versuchte, über Umschaltmomente Entlastung zu schaffen. Zur Pause blieb es beim knappen Rückstand.
Kurz nach dem Wechsel machte Tasmania dann aber kurzen Prozess. Ein Pass in die Spitze, der durchrutschte, landete bei Rintaro Yajima – und der verwandelte in der 49. Minute eiskalt zum 0:2. Stern monierte zwar kurz Abseits, doch der Treffer zählte. Damit war die Partie im Grunde entschieden.
Tasmania blieb effizient und legte in der Schlussphase nach. In der 87. Minute setzte sich Stürmer Pedro Magalhaes nach einem Gerangel mit Sterns eingewechseltem Innenverteidiger Pete Jobe durch, forderte lautstark die Flanke, stieg eine Etage höher als alle anderen und köpfte mustergültig zum 0:3 ein – eine unfassbare Energieleistung und der endgültige Deckel auf die Partie.

Doch Stern stemmte sich bis zuletzt gegen die Niederlage. Zwar erhöhte Tasmania kurz vor Schluss durch Konstantinos Grigoriadis noch auf 0:4, doch praktisch im Gegenzug besorgte Nico Wobeser nach einer Ecke von Kapitän Flo Medrane per wuchtigem Kopfball den Ehrentreffer (90.). Ein Treffer, der auch ein Stück Emotion war – und Wobeser Luft verschaffte nach seinem Ärger über das zuvor etwas zu lasch verteidigte 0:4. „Nach dem 3:0 war das Spiel gelaufen“, sagte er hinterher, „aber da geht’s dann eben darum, dass man nicht noch das vierte Tor kassiert.“
Ansonsten zollte Wobeser Tasmania Respekt. „Das machen die schon gut. Sie haben zur Pause auch taktisch umgestellt, haben unsere Dreierkette dann zu dritt anstatt zu zweit angelaufen. Dadurch ist uns der Spielaufbau schwerer gefallen.“

Trainer Brandt zeigte sich trotz des Ergebnisses zufrieden mit der Defensivarbeit gegen einen sehr starken Gegner. „Der Sieg ist vielleicht etwas zu hoch ausgefallen“, bilanzierte er. Kritik gab’s allenfalls im Offensivspiel – denn neben dem Kopfballtor von Wobeser war Leon Krosts strammer Flachschuss aus spitzem Winkel die einzige nennenswerte Gelegenheit im zweiten Durchgang.
Am Ende also raus mit Applaus: Stern 1900 zeigte Moral, Leidenschaft – und dass man sich auch gegen einen Oberliga-Zweiten nicht verstecken muss.
Fotos: Ralf Seedorff
