Brandt-Truppe sieht sich als Außenseiter und beschwört die eigenen Gesetze des Wettbewerbs
Wenn am Sonntagmittag um 12 Uhr der Ball rollt, riecht es in Steglitz nach Pokal. Der SFC Stern 1900 empfängt im Cosy Wasch-Landespokal keinen Geringeren als den Oberligisten SV Tasmania Berlin – ein echtes Highlight auf der Berliner Fußballbühne.

Trainer Kai Brandt blickt der Aufgabe mit gesundem Respekt, aber auch mit spürbarer Vorfreude entgegen: „Wir freuen uns auf ein Top-Team, das wir bei uns auf der Anlage begrüßen dürfen. Tasmania ist super in die Saison gestartet, hat sich vor der Spielzeit nochmal erheblich verstärkt – das ist schon ein sehr, sehr guter Kader.“ Das ist unbestritten, Tasmania rangiert im Tableau der Oberliga auf den zweiten Platz.

Es war ziemlich früh in der Saison und vor der ersten Runde des Cosy Wasch-Landespokals, als der Sterner Coach sagte: „Es ist nicht nur im Profi-Bereich so, dass das der schnellste Weg zu einem Titel ist“, sagte er. Das war zwar mit einem Augenzwinkern gemeint, Brandt ließ aber auch durchblicken, dass es ihm ernst ist mit dem Pokal.

Für ihn und seine Mannschaft ist klar, dass die Rollen verteilt sind – Tasmania ist glasklar der Favorit. Doch genau das macht für ihn den Reiz aus: „Es ist ein Pokalspiel, ein Match – und am Ende wissen wir, ob unser Plan aufgegangen ist. Wir wollen uns gut verkaufen, Gas geben, uns nicht verstecken und mutig auftreten. Aber natürlich mit Auge – nicht blind in Situationen reinlaufen, die uns weh tun.“

Der Tabellendritte der Berlin-Liga will also nicht wie das Kaninchen vor der Schlange stehen, sondern den Heimvorteil nutzen und dem Oberligisten Paroli bieten. Pokalspiele in Steglitz haben schon öfter gezeigt, dass Favoriten hier ins Stolpern geraten können.
Fotos: Ralf Seedorff
