Brandt-Elf landet souveränen 4:0-Sieg – Flo Medrane schnürt den Doppelpack
Der SFC Stern 1900 hat im Duell mit Blau-Weiß 90 von Beginn an den Ton angegeben. Die Führung fiel früh und mustergültig: 5. Minute, Ecke von rechts, getreten von Luca Rohr. Flo Medrane lief am ersten Pfosten ein, nahm den Ball im Strafraum clever auf halbrechts mit und schloss ab. Leicht abgefälscht landete der Ball unten rechts im kurzen Eck – 1:0, Stern voll da. Trainer Kai Brandt kommentierte den Dosenöffner später so: „Diese Variante haben wir noch am Freitag geübt – und heute hat sie geklappt. Das freut mich sehr.“

Blau-Weiß machte es den Gastgebern danach zu einfach. Ein missratener Rückpass im Spielaufbau wurde zur Einladung. Colin Drost antizipierte, spritzte dazwischen und schob abgeklärt ein – 2:0 (15.). Das Pressing wirkte, der Gegner wackelte.

Ihr einziges wirklich gefährliches Lebenszeichen im ersten Durchgang setzte Blau-Weiß über einen langen Ball auf die Nummer 13, Guilherme De Oliveira. Er schien schon an Boyo Dickersbach vorbei, doch der Stern-Keeper blieb dran, warf sich im Fallen in den Schuss und verhinderte den Anschluss. Dieses Duell entschied viel über die Statik des Spiels: Blau-Weiß verlor den Mut, Stern übernahm komplett. Kurz vor der Pause gab es noch eine dicke Chance aufs 3:0: Rohr zog aus spitzem Winkel ab, der Keeper klatschte nach vorne, Kacper Izydorski setzte den Nachschuss drüber.

Nach dem Seitenwechsel erstickte Stern jede aufkommende Hoffnung im Keim. Wieder Medrane, wieder eiskalt. Durchgesteckt in die Tiefe, Abschluss aus kurzer Distanz – 3:0 in der 49. Minute, die Partie endgültig gekippt. In der Folge blieb Stern Chef im Ring. Blau-Weiß kam erst ab der 70. Minute etwas besser ins Spiel – nach einem Fehlpass in Sterns Hintermannschaft tauchte erneut De Oliveira frei auf, doch Dickersbach reagierte stark und hielt. Mehr ließ Stern nicht zu.

Dann die Entscheidung in schön: 85. Minute, Rohr mit dem Move des Tages. Annahme, Drehung um die eigene Achse, mehrere Gegner verladen, Außenrist-Steilpass in den Lauf von Mik Dankou. Der blieb cool und vollstreckte trocken – 4:0, Deckel drauf.
Fast hätte der fleißige Izydorski in der Schlussphase noch erhöht, nach Steckpass von Ali Elmahdawi machte sich der Stürmer alleine auf die Socken in Richtung 5:0, brachte den Ball aber nicht im Tor unter. Brandt lobte ihn dennoch: „Er ist unheimlich präsent, lässt sich nicht wegschieben, macht die Bälle fest. Genau so einen brauchen wir vorne. Er hätte sich ein Tor verdient gehabt.“

An diesem Tag passte alles zusammen. Ein blendend aufgelegter SFC Stern mit einem perfekt funktionierendem Aushilfsrechtsverteidiger Lukas Rohana, einem überragenden Ali Elmahdawi auf der Sechs, einem vor allem in der zweiten Hälfte bärenstarken Luca Rohr und großer Spielfreude und Torlaune. Voraussetzung für den Gala-Auftritt war aber auch ein Gegner, der irgendwie blutleer agierte und zu spät aktiv wurde. Doppelpacker Medrane: „Medrane: „Ich versteh’s auch nicht. Die haben alle schon höherklassig gespielt. Aber wir haben heute auch als Team super funktioniert und dann wird es hier für jeden Gegner schwierig.“
Fotos: Ralf Seedorff
