Es hätte ein Fußballwunder werden können – am Ende blieb nur Fassungslosigkeit. Die Zweite Mannschaft des SFC Stern 1900 verabschiedet sich nach einem 4:7 beim Wittenauer SC Concordia aus der Landesliga. Trotz einer fulminanten ersten Halbzeit und einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung geht es für die Sterne kommende Saison in der Bezirksliga weiter.

Dabei begann alles wie gemalt: Nizar Jouini krönte einen Bilderbuchangriff bereits in der 7. Minute zur Führung. Mike Zimpel legte mit einem herrlichen Volley nach – ein Geniestreich nach Diagonalball von Kapitän Salvatore Mancusi (34.). Kurz vor der Pause verwandelte Mancusi dann selbst einen Elfmeter zum 3:1, nachdem Eddie Udeoka zuvor regelwidrig vom Ball getrennt wurde.

Doch was dann geschah, war kaum zu erklären. Innerhalb von gut 30 Minuten brach Sterns Defensive völlig auseinander. Wittenau kombinierte sich nahezu im Fünf-Minuten-Takt durch – ungestört, effizient, eiskalt. Zwischen der 55. und 85. Minute klingelte es sechsmal im Kasten von Viktor Schlecht. Zwar brachte Zimpel seine Farben noch einmal auf 4:3 nach vorne, doch danach brachen alle Dämme.

Besonders bitter: Beim Stand von 4:4 vergaben die Sterne durch Jouini (2) zwei Großchancen, später kam noch eine von Mancusi hinzu. Die Hoffnung lebte, ehe sie jäh erstickt wurde durch Treffer von Seiffert, Al-Moussa und Jammoul.
Die Art und Weise des Abstiegs schmerzt
Am Ende war es ohnehin bedeutungslos, da Kladow parallel bei Novi Pazar gewann. Aber die Art und Weise des Abstiegs schmerzt – weil man selbst ein Lebenszeichen verpasste. Die Hypothek aus der Hinrunde, insbesondere die verschenkten Punkte gegen Kladow, war zu hoch.

„Ich habe noch nie gesehen, dass eine Mannschaft ein Spiel so aus der Hand gibt“, bilanzierte Trainer Patrick Büch. Er sprach damit aus, was alle fühlten: Enttäuschung, Leere – und vielleicht auch einen leisen Ansporn, es in der Bezirksliga besser zu machen.
Fotos: Matthias Vogel