Sterns Frauen im Pflichtmodus

An diesem Sonntag gastiert der Friedrichshagener SV und es zählt nur ein Sieg

Man könnte die Fußballerinnen des SFC Stern 1900 auf Kurs wähnen. Drei Spiele in Folge hat das Team von Coach Roman Rießler gewonnen, unter anderem gegen Tabellenführer Borussia Pankow, jeweils zu null. Im Ranking stehen die Gelb-blauen auf Platz drei, liegen nur noch zwei Zähler hinter dem Platz an der Sonne, einen hinter dem aktuell ärgsten Konkurrenten um den Aufstieg, Hohen Neuendorf. Am Sonntag gegen die Gäste aus dem hinteren Mittelfeld der Liga – Anpfiff ist um 11.15 Uhr – ist ein Sieg fest eingeplant und auch wahrscheinlich.

Youngster Leonie Brünner (Mitte) kommt immer besser in Fahrt.

In der vergangenen Woche zeigte sich Stern durchaus pflichtbewusst. 2:0 hieß es am Ende beim FSV Hansa 07, weil Leonie Brünner ein mustergültiges Zuspiel von Alina Cibusch nur noch über die Linie drücken musste (16.) und Cibusch selbst Hansa-Torhüterin Frederike Gramm mit einem Schlenzer von der Strafraumkante überlistete (52.).

Chancen gab es wieder einmal genug, doch Alina Cibusch und Co. nutzten zu wenige davon – auch wieder einmal.

Aber: Roman Rießler war über weite Strecken der Begegnung nicht zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge. „Deswegen mussten sie sich auch einiges anhören“, sagte der Trainer. Die erste Hälfte sei noch in Ordnung gewesen. In der zweiten aber habe sein Team im Angriffsdrittel zu ungeduldig gegen die tiefstehenden Gastgeberinnen gespielt, sei nicht mehr griffig in den Zweikämpfen gewesen und auch die Passqualität habe zu wünschen übriggelassen. Die Folgen beschrieb Rießler so: „Plötzlich hatte Hansa mehr vom Spiel und wir haben uns Ballverluste erlaubt, die gegen die Top-Teams der bestraft werden würden.“

„Einiges anhören“ mussten sich Sterns Frauen von Coach Roman Rießler.

Darüber hinaus haderte der SFC-Coach einmal mehr mit der miesen Torquote: „Wir verschießen beim Stand von 0:0 einen Elfer. Wir sind häufig gut positioniert in der Box, scheinen aber dann überrascht, wenn das Zuspiel kommt, oder nehmen uns gegenseitig den Ball vom Fuß. Wir schaffen es sogar, völlig frei vor der schon am Boden liegenden Torhüterin den Ball nicht im Tor unterzubringen.“ Mit ein bisschen zeitlichen Abstand vom Schlusspfiff legte sich des Trainers Zorn ein wenig. „Ich betrachte den Sieg nun mit gemischten Gefühlen. Letztendlich stehen der Sieg und die drei Punkte unterm Strich. Und das ist ja schließlich auch gut.“

Zu wenig über Elena Gabler (am Ball) hat Stern bei Hansa gespielt und kam daher auch weniger ins Kurzpassspiel.

Und dennoch. In den beiden nächsten Spielen, also morgen und kommende Woche gegen Viktoria Mitte, geht es um mehr als „nur“ Dreier. Es geht für Sterns Frauen auch darum, überzeugend aufzutreten, Schwächen abzustellen. Weil sie sich vorbereiten müssen auf eine „sehr knackige Woche“ danach, wie Rießler es nennt. Drei schwere Spiele binnen acht Tagen stehen auf der Agenda: Erst das Top-Spiel gegen Hohen Neuendorf zuhause (6. April), dann die Nachholpartie bei Berolina Mitte auswärts (Donnerstag, 10. April) und dann die Begegnung beim der U23 von Türkiyemspor (12. April).

Sich ein wenig straffen und sich rüsten für die Englische Woche heißt es also für Sterns Team. Am besten fängt es damit gegen Friedrichshagen an, zumal das Hinspiel relativ kläglich mit 0:1 verloren ging.

Nach oben scrollen