Berlin-Liga-Elf des SFC Stern 1900 empfängt den Tabellendritten S.D. Croatia – ein schwerer Job
Es ist endlich wieder Crunch-Time auf dem Sterner. Nach der doch sehr kurzen Winterpause erwarten unsere Berlin-Liga-Männer an diesem Samstag den S.D. Croatia zum Nachholspiel. Ein höchst unbequemer Gegner. Trainer Roman Rießler ist dennoch zuversichtlich: „Wir haben gut trainiert.“
Das Anlaufen und das Angelaufen werden ließen Rießler und sein Co-Trainer Stefan Hohnstein üben, Balleroberung in des Gegners Hälfte also auf der einen, Spielaufbau unter Gegnerdruck auf der anderen Seite. „Das lief zeitweise richtig gut, ich glaube, wir haben da einen Schritt nach vorne gemacht“, urteilte Rießler. Jetzt noch die Jungs auf das Spiel von Croatia einstellen „und gut is“?
Ganz so einfach ist es nicht. Bevor man sich auf die Stärken der Gäste konzentriert – unter anderem treten sie gute Standards vor die gegnerische Kiste – müssen erst einmal die grundsätzlichen Tugenden auf den Platz gebracht und dann die eigenen Fähigkeiten in die Waagschale geworfen werden. Daran haperte es in der Hinrunde in einigen Spielen, weshalb Stern im Mittelmaß der Liga überwinterte – also ein gutes Stück hinter den eigenen Ansprüchen.
Wo die eigentlich liegen, zeigte das Team im letzten Spiel vor der Pause. Der Tabellenzweite Reinickendorfer Füchse wurde vor eigenem Publikum mit 3:1 entzaubert. Drei herrliche Kisten durch Carl Schnur, Marvin Özdal und Yusuf Yorgener ließen die Fans auf der einen Seite anerkennend mit dem Kopf nicken, auf der anderen Seite drängte sich ihnen auch die Frage auf: „Warum nicht immer so?“ Warum eine desolate Vorstellung beim TSV Mariendorf, warum unnötige Niederlagen gegen die Kickers, Frohnau und Teutonia?
Wenn sich jemand im 1900er-Lager diese Wechselhaftigkeit genau erklären könnte, man hätte sie natürlich längst abgestellt. Ursachenforschung wurde freilich betrieben und ein Grund für die Inkonstanz auch ausgemacht: Nicht immer waren alle mit der richtigen Einstellung am Werk. Da sind sich Team und Trainer auch einig – womit man wieder bei den Grundtugenden des Fußballs wäre: Laufbereitschaft, Zweikampfhärte, Siegeswille, alles auf dem Platz lassen – immer.
Einsatz ist also gefragt gegen den S.D. Croatia gegen den in der vergangenen Saison nur ein Punkt geholt wurde. Einfacher wird es in dieser Spielzeit nicht werden, die Gäste haben in der Winterpause Hilalspor-Torjäger Mehmet Uzuner verpflichtet, der immer für ein, zwei Tore gut ist. SFC-Coach Rießler ist dennoch guter Dinge, außer Stürmer Yusuf Yorguner, der aus privaten Gründen verhindert ist, sind alle an Bord.
Mittelfeldmann Luca Rohr sagt in “Drei Fragen an… “, “in 99 Prozent der Fälle entscheiden wir über das Resultat”. Oder anders: Wenn Stern so auftritt wie gegen die Füchse, wird mit drei Punkten gestartet. Anpfiff ist um 14.30 Uhr auf dem Platz an der Kreuznacher Straße.
Fotos (4): Ralf Seedorff