Fußballerinnen von 1900 empfangen Borussia Pankow zum Spitzenspiel der Berlin-Liga
Kurz die Erinnerung aufgefrischt: Die Frauen des SFC Stern 1900 wollen in dieser Spielzeit den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga schaffen. Dafür braucht es im Normalfall die Meisterschaft. Das Problem: Bemerkenswert viele Teams streben in dieser Spielzeit nach dem Titel. Zum Kreis der Anwärter gehören Spitzenreiter Union Berlin II (35 Punkte), eben Pankow (33) und Stern (32), Hohen Neuendorf (30) und langsam aber sicher auch der FC Internationale (28).
Man kann durchaus von einer Weichenstellung am heutigen Sonntag auf dem Kunstrasenrechteck an der Kreuznacher Straße sprechen, die um 13.45 Uhr mit dem ersten Pass beginnt. Wer verliert, für den verschlechtern sich die Karten bei der Hatz auf den einzigen Aufstiegsplatz dramatisch.
Nimmt man einmal die Niederlage zuhause gegen Inter Mitte November aus (1:4), liegt Stern voll im Soll. Besonders wichtig war der Sieg gegen Hohen Neuendorf (3:1) nur zwei Wochen später, den Trainer Marco Böning vor dem nächsten Topsspiel vor heimischer Kulisse so bewertete: “Wir sind sehr glücklich über unseren Sieg gegen Hohen Neuendorf, im letzten Spiel 2023, wodurch Platz 1 weiterhin in Reichweite ist. Die Mannschaft hat dort gezeigt, was sie kann und wo sie hinmöchte, auch wenn wir einiges umstellen mussten.”
Das muss Böning auch gegen Pankow, Stern ist nicht komplett. Zwei neue Optionen hat der Coach für solche Situationen. Charlotta Schreyer hat sich nach ihrem USA-Aufenthalt wieder dem Team angeschlossen und von Hertha BSC wechselte Xenia Zeinert nach Steglitz. “Das wird uns einen weiteren Qualitätsschub geben”, sagte Böning. Der kurzen Wintervorbereitung gewann er ebenfalls eine positive Seite ab: “Wir konnten zwei wichtige Spiele bestreiten. Dies war für unsere Spielintensität sowie die spielerischen Elemente enorm wichtig.”
Stern gegen die Borussia – da war doch was! Richtig! Im Halbfinale des Berliner Pokals kegelten die 1900er Pankow im vergangenen Jahr aus dem Wettbewerb. 2:1 hieß es am Ende durch die Tore von Hannah Schmitz und Alexia Boldt. Beim heutigen Gegner hat man das nicht vergessen. “Wir haben etwas gutzumachen und ich glaube, das haben meiner Spielerinnen auch alle verinnerlicht”, sagte Borussia-Trainerin Josi Ruß vor dem Showdown.
Zuversicht bezieht Ruß auch aus dem Verlauf des Pokalspiels: “Da haben wir in der ersten Halbzeit dominiert. Wir wollen die Fehler, die wir in dieser Partie gemacht haben, nicht noch einmal machen und ich glaube auch, dass wir den besseren Kader haben. Stern halte ich für eine gute Einheit, wir sind also gewarnt.” Auch Pankow reist zum Spitzenspiel nicht in Bestbesetzung an. Verstecken wolle man sich dennoch auf keinen Fall. “Wir wollen diese drei Punkte”, so Ruß.
Und Böning? Ist ebenfalls optimistisch: “Die Mannschaft hat große Lust auf das Spiel und bisher haben wir in allen Spitzenpartien sehr gut performt. Ich freue mich generell sehr auf die Rückrunde, wobei das Spiel am Sonntag die Richtung für die kommenden Wochen zeigt.”
Fotos (4): Ralf Seedorff