Wenn aus Mangel Mut wird

Im Spiel gegen Blau-Weiß fehlt Stern nicht wenig Personal — für Trainer Kai Brandt kein Grund zur Sorge

Manchmal stellt sich eine Startelf von selbst auf. So wie an diesem Samstag, wenn der SFC Stern 1900 den ambitionierten Aufsteiger Blau-Weiß 90 Berlin empfängt. Trainer Kai Brandt muss diesmal nicht lange tüfteln – die Personallage diktiert die Formation. Anpfiff ist um 13.30 Uhr auf dem Sterner.

Taktgeber Luca Rohr und der Rest der Sterne sind an diesem Samstag stark gefordert.

Der Grund: Es fehlen gleich mehrere Leistungsträger. Omar Hajjaj ist nach seiner Roten Karte gesperrt, Leon Krost befindet sich noch im Urlaub, einige Spieler sind krank oder beruflich verhindert. Immerhin: Hamid Sen kehrt nach dreimonatiger Pause erstmals zurück in den Kader, sitzt wieder auf der Bank. Und Lukas Rohana, gerade erst aus einer Verletzung zurück, wird voraussichtlich direkt von Beginn an gebraucht.

„Wir sind angeschlagen, was die Breite angeht – aber trotzdem gut genug, um das Spiel zu gewinnen“, sagt Brandt. Seine Philosophie: „Aus der schwierigen Situation ergibt sich häufig eine Einfachheit.“

Schmerzliche Ausfälle: Leon Krost (l., Urlaub) und Omar Hajjaj (am Ball, gesperrt) fehlen.

Gegner Blau-Weiß 90 wollte nach dem Wiederaufstieg in die höchste Liga der Stadt alles sein – nur keine Wundertüte. Aber sie ist im Moment eine. Stark besetzt, erfahren, individuell hochklassig – nur die Ergebnisse passen nicht unbedingt dazu. Aber auch wenn die Mariendorfer ihren Ansprüchen und den Prognosen vor der Saison derzeit nicht gerecht werden, sind sie jederzeit in der Lage, das Momentum zu ihren Gunsten zu kippen. „Eine brandgefährliche Truppe, die jedes Spiel gewinnen kann“, warnt Brandt dann auch.

Es wird ein enges, ein intensives Match

Stern allerdings hat zu Hause noch keine Niederlage kassiert – und will diese Serie unbedingt fortsetzen. „Wir haben einen guten Matchplan und wollen die drei Punkte hier auf dem Sterner behalten“, so Brandt.

Es dürfte ein enges, intensives Spiel werden, in dem Kleinigkeiten entscheiden – eine gute Aktion, ein wacher Moment, vielleicht ein Stück mehr Wille. Und genau das war schon oft die Stärke dieser Mannschaft: Wenn es eng wird, wächst sie über sich hinaus.


Fotos: Ralf Seedorff

Nach oben scrollen