„Drei Fragen an … Toni Härtel.“ Unsere Torhüterin hat sich trotz der heftigen 0:10-Pokalpleite gegen Union vor dem heutigen Spiel zuhause gegen die Spandauer Kickers (Anpfiff 13 Uhr) unseren Fragen gestellt.
Toni Härtel ist der große Rückhalt unserer Fußballerinnen. Weil sie einfach stark pariert. Dazu ist sie eine sehr gute Fußballerin, weshalb sie für ihre Vorderleute immer anspielbar ist. Die 26-Jährige hat bereits mit drei Jahren mit dem Kicken begonnen, bei Brandenburg 03. „Damals wurde da wegen hoher Nachfrage extra eine Mini Minis aufgemacht. Da habe ich dann mit den Jungs gekickt, weil es keine Mädels gab, bis ich 14 oder 15 war. Danach kam ich zu Stern und bin jetzt auch schon fast 11 Jahre dabei“, erinnert sie sich.
Mit dem Wechsel wurde auch der Berliner Fußball-Verband auf Toni aufmerksam. Bereits zum zweiten Mal gastierte sie zur Sichtung für die Auswahl. „Zwei Jahre vorher war ich schon dabei, kam damals aber noch nicht an die Latte, weshalb ich da erstmal aussortiert wurde“, sagt sie. Die Postition der Torhüterin fand sie immer „cool mit den Handschuhen und den Polstern“, musste aber ob ihrer Körpergröße zunächst darum kämpfen. Irgendwann gabe es ein Turnier in der Halle, Toni war sechs Jahre alt. „Da ist der Torwart ausgefallen und dann durfte ich mich mal ausprobieren. Ich scheine mich nicht so schlecht angestellt zu haben, jedenfalls blieb es dann dabei, auch wenn ich es liebe auch hin und wieder mal ein bisschen dribbeln und laufen zu dürfen“, sagt sie.
Tonis Vorbild ist Oliver Kahn, „wegen seiner Art des Torwart-Seins, bissig mit einem krassen Kampfgeist und manchmal auch ohne Rücksicht auf Verluste“. Sterns Keeperin hat Mediadesign studiert, ist seit April letzten Jahres fertig und arbeitet jetzt in einer Agentur mit Schwerpunkt auf Ladenbau, Konzeption und Produktdesign. Außer Fußball hat Toni noch jede Menge andere Sachen im Kopf: „Ich bastel und baue ganz gerne auch außerhalb meinen Jobs an verschiedenen Sachen. Ansonsten bin ich gerne einfach mit meinen Freunden oder Familie unterwegs. Reisen tue ich auch gerne.“
Als Torhüterin begleitet sie auch ein wenig Aberglaube zu ihren Spielen. „Ich habe einen kleinen Glücksbringer mit dem Superman-Logo drauf, der kann auch fliegen“, erzählt sie. Und beim Aufstellen vor dem Anpfiff berühre sie immer mit einem Finger die Latte, das gehöre irgendwie dazu, sagt sie.
Okay liebe Toni, geht los: Pokal-Aus, Aufstieg unwahrscheinlich. Was erwartest du von euch für den Rest der Saison?
Toni: „Für den Rest der Saison haben wir uns in der Mannschaft das Ziel der maximalen Punkteausbeute gesetzt. Das wäre schön, wenn wir das so noch mitnehmen würden. Sonst können wir den Rest der Saison jetzt auch gut nutzen, um uns noch besser auf einander einzuspielen und uns auf die neue Saison vorzubereiten, damit es dann mit dem Aufstieg auch wirklich klappt.“
Dortmund, Bayern und Leverkusen greifen in dieser Saison nach internationalen Titeln. Ausnahmefall, oder ist der deutsche Fußball auf dem Vormarsch? Könnte sich dieser Erfolg positiv auf die Europameisterschaft in diesem Jahr auswirken?
Toni: „Das mit Leverkusen gefällt mir gut diese Saison, weil es endlich mal Abwechslung in die Bundesliga bringt. Eine 11. Meisterschaft in Folge wäre auch einfach zu viel, wenn du mich fragst 😅 Bayern und Dortmund sind ja inzwischen eigentlich schon fast Stammtbesetzung was den Internationalen Fußball angeht auch wenn das Personal aus Dortmund jetzt für die EM ja keine größere Rolle spielt. Geil wäre es, wenn wir in der EM einfach schön weit kommen, vielleicht ist sogar mal wieder ein Titel drin. Die Spiele gegen Frankreich und die Niederlade haben einem ja immerhin mal wieder Hoffnung gemacht.
Am Sonntag spielt ihr gegen die Kickers. Pflichtsieg? Was müsst ihr beachten, um den Dreier auf dem Sterner zu behalten?
Toni: „Wegen unserer eigenen Zielsetzung für den Rest der Saison wäre ein Sieg gegen Spaki definitiv gut. Wenn wir hinten sicher stehen und vorne unsere Möglichkeiten nutzen bleiben auch alle 3 Punkte bei uns auf dem Sterner.“
Fotos (5): Ralf Seedorff