Sterns Männer kehren mit Achtungserfolg vom TSV Mariendorf zurück: 1:1
Na klar, nur zu gerne wären Sterns Fußballer am Sonntag mit einem Dreier im Gepäck zurück nach Steglitz gekommen. Und es ist schon so, wie Co-Trainer Patrick Fischer nach dem Spiel zur Aufmunterung in die Team-WhatsApp-Gruppe schrieb: Viel fehlte auch dieses Mal nicht zum Sieg. Nun gehört aber Mariendorf nicht gerade zur Laufkundschaft der Liga, auf heimischem Terrain schon gleich zweimal nicht. Und weil Stern lange einem Rückstand hinterherlaufen musste, könnte man einfach auch einmal von einem Punktgewinn sprechen.
Das wird auch durch den Eindruck belegt, den Kapitän Luis Driemel während der Partie hatte: “Es war ein gutes Berlin-Liga-Spiel, allerdings mit sehr wenigen Torchancen. Ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass das erste Tor wohl das Spiel entscheiden wird. Egal auf welcher Seite.” Fast wäre es ja auch so gekommen, erst in der 87. Minute gelang Olli Gantzberg der Ausgleich.
Die erste nennenswerte Chance des Spiels hatte Stern, und das erst kurz vor der Pause. Nach einer Ecke stieg Jule Hartmann am zweiten Pfosten am höchsten, köpft den Ball aber knapp neben das Tor. Anschauungsunterricht in Sachen Effizienz gab es zehn Minuten nach Wiederanpfiff. Wobei die erste Torchance für die Gastgeber aus einem individuellen Fehler in der Sterner Hintermannschaft resultierte: Ballverlust Stern kurz vor dem Strafraum, Philipp Behrend bekommt den Ball halbrechts in die Box gesteckt und markiert aus spitzem Winkel die Führung für Mariendorf (54.).
Driemel beschreibt das weitere Geschehen im Stadion an der Prühßstraße dann so: “In dieser Phase hatte Luca (Rohr, d. Redaktion) noch eine große Möglichkeit, indem er sich schön durchgedribbelt und dann aus guter Position etwas zu zentral auf den Torwart geschossen hat. Im Anschluss waren wir am Drücker und konnten von unserer sehr starken Bank noch neuen frischen Wind bringen.” Diesem Wind entsprang dann kurz vor dem Schlusspfiff ein Freistoß aus dem Halbfeld. Driemel war es, der den Ball vom zweiten Pfosten aus nach innen köpfte, dort bugsierte ihn Gantzberg dann über die Linie.
Sterns Trainer Maxi Obst war hin- und hergerissen, was er nun von diesem einen Zähler halten sollte. Mit dem Spiel gegen den Ball war er zufrieden: “Wir hatten defensiv einen klaren Plan, wie wir es verteidigen wollen und die Jungs haben es über weite Teile des Spiels auch sehr ordentlich gemacht.” Mit dem Verhalten bei eigenem Ballbesitz nicht unbedingt: “Im eigenen Ballbesitz hätten wir von hinten heraus etwas ruhiger spielen müssen, da haben wir zum Teil unvorbereitet zu schnell die Tiefe gesucht. Auch im letzten Drittel hat es an dem Tag ein wenig an der Durchschlagskraft gefehlt, so dass wir nicht so viele Torchancen herausspielen konnten.” Am Ende sei es eben leider wieder nur ein Punkt, fasste Obst zusammen. “Die Mannschaft aber große Moral bewiesen und sich den Punkt verdient.”
Und Patrick Fischer? Hat in der WhatsApp-Gruppe direkt nach dem Spiel angekündigt, so gut es sein lädiertes Knie zulässt Jubelläufe zu trainieren. Denn bei Hilalspor an diesem Mittwoch Abend, da ist er sich sicher, geht Stern als Sieger vom Platz. Anpfiff ist um 19.30 Uhr auf dem Kunstrasenrechteck an der Wiener Straße 59.
Fotos (5): Ralf Seedorf, Titelbild: Haken und Ösen, die Dritte: Eddie Udeoka