„Wir kommen über das Kollektiv!“

Matthias Vogel1. Herren, Stories

Vor dem ersten Punktspiel zuhause gegen den Frohnauer SC (11.30 Uhr) gibt sich Trainer Max Obst zuversichtlich

Endlich ist es wieder soweit: Die Berlin-Liga-Saison startet. Der SFC Stern 1900 empfängt zum Auftakt den Frohnauer SC (Anpfiff 11.30 Uhr auf dem Sterner). Hinter den Steglitzer Fußballern liegen gute sechs Wochen Vorbereitung. Eine schweißtreibende Zeit, für die jetzt die Ernte eingefahren werden soll. Zumindest, wenn es nach Trainer Maximilian Obst geht.

Hat klar kommuniziert, was er von seinem Team verlangt: SFC-Coach Maxi Obst

Richtig zufrieden war er mit der Testphase nicht. „Leider war die Trainingsbeteiligung aufgrund einiger Verletzungen nicht immer optimal. Darunter leidet natürlich die Qualität der Einheiten“, sagt er. Auch wenn man deshalb noch nicht da sei, wo man hinwolle, sieht der Coach das Team gut für die gemeinsam gesteckten Ziele gerüstet: „Wir wollen dominant auftreten, kontrollierten Fußball spielen und uns aus diesem Spiel heraus möglichst viele Torchancen erarbeiten.“

Freunde schnöden Ballbesitzfußballs werden also enttäuscht sein, Sterns Fans sollen sich auf viele Strafraumszenen freuen können. „Das soll unser Spiel werden: Räume zwischen den Ketten finden, bespielen und dann Lösungen für den Torerfolg suchen“, sagt Obst. Im Test gegen den Oberligisten Sparta Lichtenberg Mitte der Vorbereitung gelang das schon recht gut. „Recht ordentlich war das, auch wenn wir einige Angriffe in Überzahl besser ausspielen müssen“, erinnert sich der Coach an das 2:2.

Zweikampfstark: Neuzugang Tim Schönfuß.

Effektive Lösungen im letzten Drittel wären nach der Einschätzung des Trainers auch ein wichtiger Teil des Erfolgsrezepts gegen den Frohnauer SC. „Ich erwarte einen unangenehmen, kompakt stehenden Gegner“, sagt er. Genauso wichtig wie effektive Offensivbestrebungen auf dem Weg zum ersten Dreier – der es „unbedingt“ werden soll – sei es, „hellwach“ zu sein und auf eine angemessene Restverteidigung zu achten. Kontern zähle nämlich zu den Frohnauer Stärken.

Paul Odendahl ist fit, dass ist wichtig.

Für das große Ganze schließt Max Obst das ganz Große nicht aus. Er will mit Stern in diesem Jahr wieder die Tabellenspitze attackieren. „Das wird man bei mir nicht erleben, dass ich antrete, um unter die ersten Fünf zu kommen“, sagt er. „Solange die Meisterschaft offen ist, wollen wir oben mitspielen. Wenn am Ende der große Wurf gelingt, sind wir sicher nicht traurig.“ Das Zeug dazu habe seine Mannschaft allemal, auch wenn ihm dieser „eine herausragende Spieler“, der Partien im Alleingang entscheiden könne, im Kader fehle. „Den haben wir sicher nicht. Macht aber nichts. Wir kommen über das Kollektiv. Und da haben wir eines der stärksten der Liga.“  

Rückkehrer Nicolas Fäßler kommt als Angreifer gegen kompakte Frohnauer eine Schlüsselrolle zu.

Wen Obst und sein Co-Trainer Patrick Fischer am Sonntag in die Startelf packen, darf mit Spannung erwartet werden. Zu den Verletzten zählten oder zählen schließlich bewährtes Personal wie etwa David Vetter, Lukas Rohana und Nico Wobeser genauso wie der hoffnungsvolle Zugang Philipp Vogel vom RSV Eintracht 1949 (Mittelfußbruch). Ein, zwei Spieler sind auch noch im Urlaub. Doch auch mit dünner beziehungsweise teilweise nicht austrainierter Personaldecke will Obst dreifach punkten. Danach entspanne sich die Situation etwas. “Ich rechne damit, dass wir ab kommender Woche immer stärker werden.“  


Fotos (5): Ralf Seedorff