An der Weggabelung

Matthias VogelStories

Für Trainer Rießler ist das schwere Auswärtsspiel bei Mariendorf richtungsweisend

Sterns Fußballer haben an diesem Sonntag beim TSV Mariendorf 1897 (Anpfiff 14.30 Uhr, Prühßstraße 90) einen schweren Brocken aus dem Weg zu räumen. Nach Meinung des Sterner Trainers Roman Rießler habe sich das Team nach der ohnehin sehr starken Debüt-Saison vergangenes Jahr nochmals verbessert. Rießler hat sich den Gegner angesehen und sagt: “Ich schätze, die haben noch einmal 20 bis 30 Prozent zugelegt, laufen auch vorne sehr gut an.”

Yannick Woithe (vorne links) und Carl Schnur (hinten) könnten in die Startelf rotieren.

Rießler freut sich auf die Partie. Das Stadion in der Prühßstraße sei cool, der Gegner hart aber fair, genauso wie seine Mariendorfer Kollegen an der Seitenlinie. “Die beiden Duelle in der vergangenen Saison waren durchaus emotional, aber alles blieb im Rahmen. Das mag ich.”

Mit weniger Freude erfüllt den Coach der Blick auf die Abwesenheitsliste. Gleich auf fünf Positionen müssen er und sein Co-Trainer Stefan Hohnstein die Mannschaft verändern: Luca Rohr und David Vetter sind nach ihren Platzverweisen vergangene Woche eh nicht dabei. Marvin Özdal muss arbeiten, Franz Wetzel und Nico Wobeser sind verletzt. Hohnstein glaubt trotzdem an eine Fortsetzung der Serie, die Stern gestartet hat und sagt auch, wie das funktionieren könnte: “Das Training in der vergangenen Woche war sehr gut, mit viel Power und Einsatz. Wir müssen als geschlossene Einheit auftreten und 90 Minuten bei der Sache sein, dann gehe ich von drei Punkten aus.”

Nach seinem Dreierpack gegen Hilalspor wird Mariendorfs Defensive ein scharfes Auge auf Olli Gantzberg werfen.

Apropos Serie. Die ersten drei Ligaspiele hatte Stern verloren, nach den jüngsten drei Begegnungen gingen die Steglitzer jeweils als Sieger vom Platz. “Jetzt, gegen diesen ambitionierten Gegner, wird es sich schon weisen, wo wir gerade stehen. Können wir vorne im Konzert der Großen mitfiedeln oder spielt unsere Musik eher im Mittelfeld der Berlin-Liga!”

Hohnstein jedenfalls hat das Rezept für einen Platz im großen Orchester im Gepäck: “Ich denke, man kann Mariendorf mit Pässen in die Tiefe stressen und auch knacken.” Ob das klappt oder nicht, sieht man am besten vor Ort. Man munkelt, es seien noch Zuschauerränge im Stadion frei.


Fotos (3): Ralf Seedorff. Titelbild: Bälle in die Tiefe brauchen immer auch flotte Adressaten. Flo Medrane ist so einer.