DFB-Pokal: Doppelspieltag im Stadion Lichterfelde

Matthias Vogel1. Frauen, Stories

Sterner Fußballerinnen empfangen am Samstag, 9. September, den Bundesligisten 1. FC Köln, anschließend wartet der FC Viktoria 1889 Berlin auf den SV Henstedt-Ulzburg

Schon wieder gehen die Frauen des SFC Stern in die Geschichtsbücher ein. Ihr Weiterkommen im DFB-Pokal war nicht nur ein Novum in der Vereinshistorie, es bedingt auch eine Premiere im DFB-Pokal. Zum ersten Mal gibt es einen Doppelspieltag in diesem Wettbewerb.

Und das kam so: Während alle im Verein noch den Erfolg der Sternerinnen feierten, klemmte sich Vereinsboss Bernd Fiedler schon wieder vor seinen PC und das Telefon. Der 1. FC Köln kommt? Feine Sache! Aber wohin kommt er denn? “Ich habe zuerst beim Sportamt Steglitz-Zehlendorf angerufen und das Stadion Lichterfelde für das vom DFB angesetzte Wochenende vom 9. bis zum 11. September angefragt”, berichtet Fiedler.

“Dort teilte man mir mit, dass am Samstag, 9. September, und Sonntag, 10. September, das Stadion bereits für andere Veranstaltungen gebucht war. Mit unserem Weiterkommen war überhaupt nicht gerechnet worden.” Erschwerend dazu sei gekommen, dass sich Viktoria bereits den Freitag gesichert hatte. “Für uns war also kein Platz mehr”, so Fiedler.

Noch am vergangenen Mittwoch waren weitere Telefonate ergebnislos verlaufen, weshalb Fiedler dazu tendierte, das Heimrecht an den 1. FC Köln abzutreten. “Bevor wir das irgendwo anders in Berlin veranstalten, lieber so”, hatte er gesagt. “Das wäre wirklich am kostengünstigsten.”

Dass sich jetzt der gesamte Frauenfußball der Stadt auf den renommierten Gegner freuen kann, hängt mit dem Verlauf der nächsten Telefon-, E-Mail- und Videocall-Runde zwischen Stern, Viktoria, Henstedt-Ulzburg, Köln, Ämtern und dem DFB zusammen. “Es ist aber grundsätzlich der Initiative von Sabine Hinze vom Bezirkssportbund Steglitz-Zehlendorf zu verdanken, dass dieser Doppelspieltag zustande kommt. Sie hat bei dem Verein, der am Samstag das Stadion gebucht hatte angerufen. Es hat sich herausgestellt, dass die für ihre Veranstaltung das Stadion gar nicht brauchen”, so Fiedler.

Der 1. FC Köln verzichtet auf die Tageseinnahmen

Und das beschrieb Sterns Vorsitzender so: “Die Zusammenarbeit mit dem 1. FC Köln, dem FC Viktoria und dem SV Henstedt-Ulzburg erwies sich als sehr freundschaftlich, sportkameradschaftlich und sehr fair. Der 1. FC Köln hat sich sogar großzügiger Weise bereit erklärt, auf die Tageseinnahmen zu verzichten. Es wird am Ende also durch drei anstatt durch vier geteilt.”

Im letzten Schritt steht nun eine Begehung des Stadions mit den beiden gastgebenden Vereinen und dem Sportamt an, um die Details für den Ablaufplan festzulegen. Fest steht bereits, dass die erste Partie zwischen dem SFC Stern und dem 1. FC Köln um 13 Uhr und die Begegnung zwischen dem FC Viktoria und dem SV Henstedt-Ulzburg um 16.30 Uhr angepfiffen werden.

“Das war ein hartes Stück Arbeit, eine Unmenge an E-Mails war erforderlich, damit es überhaupt zu der Videoschalte kommen konnte. Aber wir freuen uns nun natürlich sehr, dass das geklappt hat. Das ist schon ein dickes Ausrufezeichen hinter den Frauenfußball in unserem Bezirk und in ganz Berlin”, sagte Fiedler.