Ins Rollen gekommen

Matthias Vogel1. Herren, Stories

Erste Männer starten holprig, verpassen Teutonia dann aber einer ordentliche Packung: 6:1

Der SFC Stern hat seinen zweiten Platz in der Berln-Liga mit einem Kantersieg gegen Teutonia gefestigt. Flo Medarane markierte mit zwei Traumtoren zweimal die Führung (38., 53.), die Gäste hatten zwischenzeitlich durch Firas El Dayekh ausgeglichen (52.) und Stern damit erst geschockt und dann gekitzelt: Marvin Özdal schnürte den lupenreinen Hattrick. Dem Elfmetertor nach einer Stunde ließ er einen Doppelschlag folgen (81., 83.). Den 6:1-Endstand steuerte Niklas Danielson in der Nachspiel bei. Teutonia musste wegen eine roten Karte in der 63. Minute in Unterzahl spielen. Stern bleibt in dieser Saison weiterhin ungeschlagen. Was sagen die Protagonisten zu ihrem bemerkenswerten Lauf?


Coach Maxi Obst (vorne): „Das Ergebnis ist natürlich sensationell. Tatsächlich muss man aber auch sagen, dass wir keine gute erste Halbzeit gespielt haben und Probleme im eigenen Spielaufbau hatten. In der zweiten Halbzeit haben es die Jungs – vor allem in der Überzahl – deutlich besser und kontrollierter gespielt. Sie können auch heute wieder stolz auf sich sein. Wir haben aktuell viele verletzungs- und urlaubsbedingte Ausfälle. Dass wir das Spiel trotzdem mit 6:1 gewinnen, zeigt, dass die Mannschaft in der Breite sehr viel Qualität hat.“


Außenverteidiger Eddie Udeoka: „Also ich würde sagen, dass es insgesamt ein merkwürdiges Spiel war. Ich fand uns tatsächlich gar nicht so überragend, wie das Ergebnis vermuten lässt. In der ersten Halbzeit haben wir uns sehr schwer getan. Wir hatten zwar ein deutliches Übergewicht, mehr Balbesitz und hinten nix zugelassen, aber waren nach vorne nicht wirklich zwingend. Teutonia stand im Zentrum ziemlich kompakt und wir hatten Schwierigkeiten damit uns klare Chancen herauszuspielen. Ich glaube, das 2:1 von Flo war dann der Wendepunkt im Spiel. Danach hat gefühlt alles funktioniert. Ein streitbarer Elfmeter führte zum 3:1 und danach hatten wir dann komplett Sicherheit. Nach der roten Karte hat sich Teutonia auch gar nicht mehr gewehrt. Die sind völlig zusammengebrochen. Also unterm Strich war der Sieg natürlich verdient, obwohl es nicht unsere besten Leistung war.“


Innenverteidiger Jule Hartmann (am Ball): „Ich glaube, der Ausgleich von Teutonia zum 1:1 hat uns wachgerüttelt. Darauf haben wir eine geile Reaktion mit dem direkten 2:1 gezeigt. Was ich diesmal noch gut fand, war, dass wir nach dem 3:1 keinen Gang runtergeschaltet haben, sondern immer noch eins drauf legen wollten. Das zeigt einfach, dass wir eine hungrige Truppe sind und Bock auf mehr haben. Ich fand den Sieg natürlich sehr wichtig – so wie jeden anderen Sieg auch – , damit wir oben dran bleiben und den Füchsen keine Luft zum Atmen lassen. Jetzt heißt es weiter machen und den nächsten Dreier holen!“


Marvin Özdal, dreifacher Torschütze (Die Redaktion: „Nein Marvin, du darfst den Ball nicht behalten!“): „Von Anfang an waren wir die dominierende Mannschaft. Nur konnten wir diese Energie bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht ins letzte Drittel bekommen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten wir nicht den gleichen Zugriff wie zum Ende der ersten Halbzeit. In diesem Zeitraum fingen wir uns dann auch den Gegentreffer. Ich wusste aber, dass wenn wir den Ball weiter so laufen lassen wie in der ersten Halbzeit, werden wir noch zwei bis drei Tore machen. Auch wenn ich drei Kisten gemacht habe – die Chancen dazu haben wir als Mannschaft kreiert. Ich hab nur eingenetzt. Für den Hattrick werde ich mich bei der Mannschaft ehrlich machen müssen. Aber das passiert mit einem Lächeln.“


Mert Torun, Außenbahn: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten ordentliche Abläufe und das Spiel im Griff. Nur im letzten Drittel waren wir zunächst harmlos. Aber der Gegner war so gut wie gar nicht vor unserem Tor und wir sind geduldig geblieben. Nach dem Freistoßtor von Flo zum 1:0 hatte ich bereits das Gefühl, heute geht die Post ab. Nach der Pause hatten wir dann aber erst weniger Zugriff irgendwie und das Gegentor war wie ein Schock, weil Teutonia bis dahin eben ungefährlich war. Das 2:1 von Flo war dann wie ein Befreiungsschlag. Beim Elfmeter hatten wir ein bisschen Glück, den gibt nicht jeder Schiedsrichter. Aber nach diesem 3:1 ging dann tatsächlich die Post ab und ich hatte – wie schon so oft in dieser Saison – dieses Gefühl, dass wir einfach die Lust haben, die Führung auszubauen. Ein sehr ordentliches Spiel von uns.“