“Schwieriges Auswärtsspiel gegen einen ekligen Gegner”

Matthias Vogel1. Herren

Beim Frohnauer SC belohnen sich unsere Männer für eine starke zweite Halbzeit mit einem Last-Minute-Remis

Es war einer dieser brandgefährlichen Freistöße, die aus dem Halbfeld zum Tor hin gedreht werden, der Stern tief in der Nachspielzeit noch ein 1:1 rettete. Dabei schrieb der Fußball auch gleich noch eine weitere seiner typischen Geschichten. Ausgerechnet Youngster Jordan Thurau, lange Zeit verletzt und erst in der 92. Minute eingewechselt worden, zwirbelte die Pille von der rechten Seite in Höhe der Box aus vor den Frohnauer Kasten. Freund und Feind segelten zur Irritation des bärenstarken SC-Keepers Jarmo Cibis am Ball vorbei, der in der langen Ecke landete (90.+6). Gelb-blaue Jubeltraube – gerade noch einmal gut gegangen.

Schwerstarbeit für Carl Schnur (li.) in der ersten Hälfte.

Gerade in der ersten Hälfte sah es nämlich überhaupt nicht nach Zählbarem für die Steglitzer aus. Die Spielweise der Frohnauer lag Stern überhaupt nicht und nach 20 Minuten krönten die Hausherren einen Bilderbuch-Angriff mit der Führung. Nach 40-Meter-Pass auf dem rechten Flügel und Flanke war Nikolas Meyer den berühmten Schritt schneller als 1900-Keeper Nico Wiesner am Ball und netzte ein. Für Sterns Coach Maxi Obst war die Entstehung des Gegentreffers symptomatisch für die erste Hälfte: “Wir kamen mit der Robustheit und den langen Bällen des Gegners nicht so gut zu Recht.”

Fast wäre das einerlei gewesen. Denn Kapitän Lukas Rohana hatte kurz vor der Pause den Ausgleich per Elfmeter auf dem Fuß. Teufelskerl Cibis hielt (Fotos) und Rohana kommentierte zu recht: “Den hat er stark gehalten, der war nicht so verkehrt platziert.”

In seiner Bilanz fuhr Obst fort: “In der Halbzeit haben wir Dinge angesprochen, die wir anders machen wollen. Und in der zweiten Halbzeit kamen wir dann deutlich besser ins Spiel, hatten auch sehr gute Chancen, um schon früher zum Ausgleich zu kommen.” Dominant trat Stern nach Wiederanpfiff bis zum Schlusspfiff auf und erspielte sich einige sehr gute Möglichkeiten. “Meist scheiterten wir wieder an diesem Torwart”, sagte Rohana. Am Ende sei man noch verdient zum Ausgleich gekommen, aber “machen wir das Tor früher, wäre sogar mehr drin gewesen denke ich”, so der Kapitän. “An sich war das aber eine ordentliche Leistung mit Leistungssteigerung in Hälfte zwei in einem schwierigen Auswärtsspiel gegen einen ekligen Gegner.”

Jordi Thurau (7) ist gerade einmal vier Minuten auf dem Platz, als ihm der erlösender Treffer gelingt.

Und Obst? War zufrieden, sprach aufgrund der zwei unterschiedlichen Schichten von einem leistungsgerechten Unentschieden und fühlte seinen Joker: “Am Ende haut ihn Jordi per Freistoß direkt rein. Besonders für ihn habe ich mich sehr gefreut, da er nach seiner Verletzung endlich wieder zurück auf dem Platz war.”


Fotos (5): Ralf Seedorff