1. Frauen: Punkte 3 bedeuten Platz 2

Matthias Vogel1. Frauen, Stories

0:0 im Nachholspiel in Neukölln, 4:0 Sieg in Wittenau – Trainer Marco Böning sieht sein Team auf Kurs

Böning schimpfte wie ein Rohrspatz über das Spiel am vergangenen Wochenende beim BSV Grün-Weiß Neukölln. Dabei fasste das Geschehen auf dem glitschigen Platz an der Johannisthaler Chaussee so zusammen: “Die Bälle wurden ständig ins Aus gekloppt, keine Ersatzbälle, unsere Spielerinnen umgehauen, keine Karten, ständiges Zeitspiel beim Abstoß, keine Ermahnung. Eine unserer Spielerinnen hat sich den Arm ausgekugelt, keine Karte. Wir wurden zweimal verwarnt, warum, keine Ahnung. Unserer Co-Trainer wurde vom Platz geschickt, weil ich dem Schiri in der 83. Minute sagte: „das ist Zeitspiel.“

Emina Wacker öffnete mit dem Führungstreffer aus 20 Metern die Dose.

Unzufriedenheit nicht nur mit dem Offiziellen

“Unfassbar”, so Böning, “Und das in einer Liga, wo jedes Spiel so wichtig ist.” Ein bisschen Reflexion betrieb er auch, vor dem Spiel beim SC Concordia Wittenau habe er schon auch die Wahrheit ansprechen müssen. Soll heißen: Selbst unter widrigen Umständen hätte seine Elf Lösungen finden und gewinnen müssen. Auch Spielerin Diana Steinmeyer war nicht nur vom Schiedsrichter genervt: “Sämtliche Bälle sind uns weggesprungen, insgesamt waren wir nicht gut.”

Viel Zeit zum Wunden lecken blieb den 1. Frauen der Sternerinnen nicht. Brauchten sie auch gar nicht. Gegen Concordia waren sie gewohnt souverän. Emina Wacker fixierte mit einem prächtigen 20-Meter-Schuss den Halbzeitstand, nach der Pause ergaben sich laut Böning Chancen im Minutentakt, gejubelt wurde aber erst in der 79. Minute wieder. Aldijana Ibrisevic, an diesem Tag offensiver aufgestellt, nutzte einen Querschläger einer Wittenauer Abwehrspielerin per Kopf zum 0:2. Erneut Wacker (84.) – wieder per Fernschuss – und Alina Cibusch mit einem Freistoß (85.) machten den Deckel drauf.

Stern steckte das Fehlen von Mittelfeld-Ass Nicole Schröder sehr gut weg.

“Wir haben heute die so wichtige Reaktion auf den Donnerstag gezeigt”, wertete Böning nach dem Abpfiff. “Kurz nach der Führung können wir uns bei Torhüterin Julia Schöpfel bedanken, dass nicht gleich der Ausgleich fällt. Das Spiel hätte deutlicher ausgehen müssen, aber ich bin zufrieden, dass wir drei Punkte geholt haben und das zu null.” Auch wenn er mit seinem Team nach diesem Spieltag gerne vom Platz an der Sonne gegrüßt hätte, sei man im Soll. “Und schließlich ist die Saison noch lang.”


Bilder (3, aus dem Spiel gegen Lichtenberg): Ralf Seedorff. Titelbild: Elena Gabler in Action.