“Mir macht es einfach extrem viel Spaß mit engagierten Jungs zusammenzuarbeiten”

Matthias VogelStories

“Drei Fragen an … Maxi Obst” – Unser neuer Trainer spricht vor dem Spiel zuhause gegen den TSV Mariendorf (Sonntag, 11.30 Uhr) über die Marschroute für den Rest der Saison

Maxi Obst heißt der Mann, der ab diesem Sonntag unseren Männern die Anweisungen vom Spielfeldrand gibt. Der 31-Jährige IT-Projektmanager übernimmt nach dem Rücktritt des Trainerduos Roman Rießler und Stefan Hohnstein unsere Berlin-Liga-Mannschaft. Seine fußballerische Ausbildung erhielt Maxi bei Hertha BSC, kaum verwunderlich also, dass man ihn zu Bundesligaspielen eher im Olympiastadion antrifft als in der Alten Försterei. Davor kickte er für den BFC Preussen, danach für Hertha 03 Zehlendorf.

Auch auf dem Sterner ist er kein Unbekannter, als offensiver Mittelfeldspieler stieg er mit den Steglitzern vor einigen Jahren in die Oberliga auf, ehe er als Co-Trainer beim Ludwigsfelder FC anheuerte. Steht er nicht gerade als Trainer auf dem Fußballplatz, ist er mit Leidenschaft Familienvater. Würde ihm eines seiner beiden Kinder zum Spieltag die Taktikmappe aus der Trainertasche klauen, könnte es Ärger geben. “Sie darf auf keinen Fall fehlen”, sagt Maxi.

Hoch hinaus mit der alten Liebe? Maxi Obst (li.) weiß, wie sich Erfolg in gelb-blau anfühlt.

Maxi, jetzt geht’s rund: Wie kam es zur Rückkehr zu Stern und warum hast du keine Sekunde gezögert, deiner alten Liebe in dieser Situation zu helfen?

Maxi: “Im Prinzip gibt es zwei Gründe, warum ich zu Stern 1900 zurückgekehrt bin. Zum einen habe ich vor etwa einem Jahr für mich entschieden, dass ich nach meiner aktiven Karriere als Spieler unbedingt als Trainer weitermachen möchte. Mir macht es einfach extrem viel Spaß mit engagierten Jungs zusammenzuarbeiten und sie in ihrer fußballerischen und persönlichen Entwicklung zu unterstützen.

Dennoch war mir bewusst, dass es aufgrund der fehlenden Trainererfahrung schwierig werden wird, Chef-Trainer in einer sehr guten Mannschaft zu werden. Als Stern 1900 Anfang des Jahres auf mich zukam und mir das Angebot gemacht hat, war für mich sofort klar, dass ich das machen möchte und es für mich eine große Chance ist. Dementsprechend bin ich dem Verein sehr dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen.

Zum anderen habe ich mich für Stern entschieden, weil ich den Verein und zum Teil noch viele Spieler von damals kenne. Für mich war immer klar, dass ich eine Mannschaft trainieren möchte, die engagiert und diszipliniert arbeitet und die Bereitschaft hat, sich täglich weiterentwickeln zu wollen. Ich wusste, dass ich genau das bei Stern bekommen werde. Darüber hinaus hat die Mannschaft eine richtig hohe Qualität. Das hat man bereits in den ersten Einheiten gesehen. Ich freue mich extrem auf die Zusammenarbeit mit den Jungs in den nächsten Wochen und Monaten.”

Das Potenzial unserer Mannschaft ist unbestritten. Was soll/muss ab Spiel eins unter dir als Coach auf dem Platz zu sehen sein, damit sie in die Erfolgsspur zurückkehrt?

Maxi: “Richtig ist, dass die Mannschaft eine sehr hohe Qualität hat und mit der richtigen Intensität und einer guten Stimmung auf dem Platz viele Gegner in dieser Liga schlagen kann. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass der Mannschaft eine gewisse Struktur und ein gewisser Plan auf dem Platz fehlt, um die meisten Mannschaften in dieser Liga dominant bespielen zu können. Es bedarf natürlich einiger Zeit, um den Spielern meine Spielphilosophie zu vermitteln, so dass diese auch auf dem Platz sichtbar ist.
Mir ist klar, dass in der Situation, in der wir uns aktuell befinden, Ergebnisse wichtig sind. Dennoch bin ich auch ein Trainer, dem der Prozess der Weiterentwicklung wichtiger ist als ein einziges Ergebnisses, was nicht heißen soll, dass ich nicht jedes Spiel gewinnen möchte.

Was ich von meinen Jungs gegen Mariendorf erwarte, ist, dass sie mit Freude und Spaß, Mut, einer hohen Intensität und als geschlossene Einheit auftreten. Dann bin ich mir sicher, dass wir das Spiel erfolgreich bestreiten werden.”

Im TSV Mariendorf gastiert am Sonntag ein sehr unbequemer Gegner auf dem Sterner, gegen den es in der Hinrunde eine empfindliche Niederlage setzte. Appellierst du an die Mannschaft, ruhig etwas gut machen zu wollen? Wie muss speziell dieser Gegner bespielt werden?

Maxi: “Mariendorf ist eine Mannschaft, die mit vielen individuell starken Spielern bestückt ist. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass wir als Gewinner vom Platz gehen werden, wenn wir gemeinsam als Team diszipliniert angreifen und verteidigen und den Willen haben, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Sicherlich wird es auch entscheidend sein, dass wir im Umschaltspiel nach Ballgewinn zielstrebig nach vorne spielen und schnellstmöglich zum gegnerischen Tor kommen.

Zu Deiner Ursprungsfrage: Ich erwarte nicht von meiner Mannschaft, dass sie wieder etwas gut machen müssen. Vielmehr erwarte ich, dass sie ab sofort jedes Spiel mit einer hohen Spielfreude, Intensität und Disziplin angeht und dass man auf dem Platz eine geschlossene Mannschaft sieht, wo sich jeder gegenseitig unterstützt und pusht.”

Vielen Dank Maxi und viel Erfolg.