2. Frauen: Siegreich im 6-Punkte-Spiel

Jens Freikowski2. Frauen, Spielbetrieb, Stories

Punkt: 31.10.2021 Friedrichshagener SV – SFC Stern 1900 II  1:2 (0:1)

Härtel – Faulhaber (68. Dewjatkina), Pricelius, Schultz, Schlanser – Roth, Wöbke (80. Hurst) – E. Barthelemy, Schröder, Linke – Schmitz

Nicht eingesetzt wurden: Fuchs und Hartmann

SR: Christopher-Lucas Fleck (Askania Coepenick)

Tore: 0:1 (5.) Hannah Schmitz nach Pass von Nicole Schröder; 1:1 (65.); 1:2 (90. + 3) Vero Dewjatkina nach Zuspiel von Ella Barthelemy

Gelbe Karte: 87. für Friedrichshagen (Foul)

Wenn der Vorletzte zum Tabellenletzten reist, spricht man gern von einem Kellerduell oder wie es unsere Gegner in ihren sozialen Medien taten, von einem Sechs-Punkte-Spiel. 3 Punkte, die man holen kann und 3 Punkte, die der Kontrahent nicht holen kann. Wir wussten demnach um die Wichtigkeit dieser Partie und erwarteten hochmotivierte und engagierte Gastgeberinnen, die zudem noch zu Beginn der Herbstpause einen Trainerwechsel vollzogen hatten und wir somit nicht abschätzen konnten, wie das Team unter der neuen Trainerin spielen würde.

Wir kamen gut ins Spiel und gingen früh in Führung. Allerdings sorgte dieser Treffer nicht für Beruhigung, sondern ließ uns teilweise hektisch werden und wir spielten oft nicht klar genug, nicht präzise genug und überließen Friedrichshagen viel zu oft die Kontrolle. Glücklicherweise verteidigten wir gut, so dass unserem Tor keine ernsthafte Gefahr drohte. Mitte des ersten Durchgangs häuften sich wieder unsere Offensivaktionen, Hannah Schmitz knallte den Ball an den Pfosten (23.) und mehrfach trafen wir die falsche Entscheidung, schossen statt zu passen, passten statt zu schießen bzw. passten zu ungenau oder wir schossen die Torfrau an. Aber das lässt sich im Nachhinein natürlich leicht sagen, wenn man das Ergebnis unserer Entscheidungen kennt. Wir gingen also mit einer verdienten, aber zu niedrigen Führung in die Pause.

Nach Wiederanpfiff machten wir bestimmend weiter und nach 5 Minuten kam es zum Aufschrei, als die gegnerische Torfrau den Ball fallenließ und in der Folge Hannah Schmitz im Strafraum zu Fall brachte. Die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm und nach dem Spiel erklärte er in einem ruhigen Gespräch seine Sichtweise, die wir sogar nachvollziehen konnten. Leider belohnten wir uns nicht für unseren Einsatz und vergaben wieder ein paar Möglichkeiten. Und so bewahrheitete sich die alte Fußball-Weisheit, wenn man vorne die Dinger nicht macht, kassiert man sie hinten. Ein unnötiges Dribbling gegen 3 Spielerinnen, ein nicht geahndetes Foul an Nicki Schröder und schon stand es Unentschieden. Wer jedoch dachte, dass dies ein Wirkungstreffer war, sah sich getäuscht. Wir spielten weiter nach vorn und gingen eigentlich nur 2 Minuten später wieder in Führung (67.) als die Torfrau einen Schuss von Nicki Schröder erst hinter der Torlinie rausschaufeln konnte. Leider war sich der Schiedsrichter nicht hundertprozentig sicher und verwerte unserem Erfolg die Anerkennung. Mehrere Augenzeugen berichteten zwar, dass der Ball vollständig hinter der Linie war, aber die kann der Referee nun auch nicht befragen. Unser Team bemühte sich weiter um den Dreier, doch Fortuna war zunächst nicht auf unserer Seite und der FSV blieb mit Kontern weiter gefährlich. Daher entschied sich unser Trainerteam auch dafür, nicht „All In“ zu gehen, sondern im Zweifel den Punkt mitzunehmen, auch wenn der sich ob des Spielverlaufs wie eine Niederlage anfühlen würde. Es folgte eine mehrminütige Unterbrechung, als eine Gegnerin einen Schuss unglücklich abbekam und unter Atemnot litt und das Tabellenschlusslicht agierte auch körperbetonter, z.B. als Hannah Schmitz von 2 Akteurinnen in die Zange genommen wurde (87.). Eine gelbe Karte war die Folge. Es wurde eine dreiminütige Nachspielzeit angezeigt und diese war fast vorbei, als Vero Dewjatkina freigespielt wurde, ihr Herz in beide Hände nahm und mit einem fulminanten Schuss unter die Latte für eine Gefühlsexplosion in unseren Reihen sorgte. Keine schöne, sondern eher kampfbetonte Partie in der jede unserer Spielerinnen alles raushaute, was in ihr steckte und Sekunden später war das Match zu Ende und wir nahmen unseren zweiten Sieg verdient mit nach Steglitz.

Das nächste Punktspiel findet am 07.11.2021 statt. Um 16:30 Uhr begrüßen wir den Pokalfinalisten 2020, GW Neukölln, auf dem Sterner.