In das Spiel “reinarbeiten”

Matthias VogelStories

Sterns Männer treten am Samstag bei Blau Weiss 90 an – dabei wollen sie auf jegliche Schönspielerei verzichten

Eine richtig gute erste Halbzeit gegen den TSV Rudow, eine grandiose zweite Hälfte bei Türkspor und auch beim erlösenden 2:1-Sieg gegen den SC Charlottenburg war nur die zweite Schicht gut. Es läuft noch nicht so, wie man sich das beim SFC Stern vorstellt – auf dem Feld, auf der Tribüne und in der Vorstandsetage.

Reinbeißen sollen sich Marvin Özdal (re.) und seine Kollegen in das Spiel bei Blau Weiss.

Wer Stern in der vergangenen Saison nämlich häufiger beobachtet hat, weiß, was diese Mannschaft im Stande ist zu leisten. “Nur reicht eben eine Halbzeit nicht, um in der Berlin-Liga, deren Leistungsdichte höher geworden ist, oben mitzuspielen”, lautete Trainer Roman Rießlers Fazit nach nunmehr vier Spieltagen – und lediglich drei Punkten.

Deshalb möchte der Coach an diesem Samstag bei Blau Weiß 90 ein Team sehen, dass sich in die Partie “reinarbeitet”. “Fokus auf die Defensive legen, Zweikämpfe gewinnen, gallig sein, gierig sein. Und aus diesem Spiel heraus dann gerne Chancen kreieren und nutzen”, gibt Rießler vor. Oder anders: Erst die Pflicht, dann die Kür. Für letztere haben die Coaches ihre Kicker während der Woche übrigens den schnellen Übertrag von einem ins nächste Spielfelddrittel üben lassen.

Lukas Rohana fordert von seinem Team Entschlossenheit und Präzision ein.

Sich auf die eigenen Stärken und die grundsätzlichen Tugenden besinnen, das sieht Mittelfeldstratege Lukas Rohana auch als Schlüssel für den nächsten Sieg: “Ich denke es kommt wie immer auf Teamarbeit, Entschlossenheit und Präzision an. In der Defensive müssen wir kompakt stehen und die Angriffe von Blau Weiss resolut abwehren.” Rohanas Anforderungen an den eigenen Beritt sind dabei nicht ohne: “Im Mittelfeld gilt es, die Kontrolle über das Spiel zu behalten, dominant aufzutreten und daraus Chancen zu kreieren, welche wir im Angriff wieder kaltschnäuziger als in den letzten Wochen ausnutzen müssen! Kurz gesagt, es geht darum, wieder mehr als Einheit zu agieren und unsere Stärken mit und gegen den Ball auszuspielen. Wenn wir das schaffen, werden wir auch als Sieger vom Platz gehen.”

Der nächste Dreier soll her, ganz klar. Und das muss er auch, soll der Kontakt zur Tabellenspitze nicht abreißen. Für diesen Plan müssen die beiden Trainer Rießler und Stefan Hohnstein auf Stürmer Yannick Woithe verzichten. Auch dessen Offensivpartner der jüngsten Spiele Yusuf Yorguner ist angeschlagen, sein Einsatz ist fraglich.

Yannick Woithe (re.) steht an diesem Wochenende nicht zur Verfügung. Fotos (4): Ralf Seedorff

Für einen zusätzlichen Motivationsschub könnte sorgen, dass bei Blau Weiss 90 in Oscar Adam Llorente und Gento Ademaj zwei Spieler im Kader stehen, die in der vergangenen Spielzeit noch das Sterner Trikot getragen haben. Ach so: Auch Unterstützung von den Rängen soll beflügeln, so hört man. Wer das ausprobieren möchte: Um 13 Uhr ist Anstoß auf dem Rasenplatz an der Rathausstraße 10 A in Tempelhof.