Lohn nach harter Arbeit

Christoph LehnerStories

Berlin-Liga, 5. Spieltag

Marvin Özdal (am Ball) rackerte über 90 Minuten und belohnte sich schließlich selbst und die Mannschaft mit dem wichtigen 2:1 (Foto: Lehner)

Sonntag, 15. September 2019, 11:15
SFC Stern 1900 – Berlin Türkspor
3:1 (0:1)

Womöglich wird man am Ende der Saison gerade diese Partie noch als eine entscheidende ansehen!

Eine Partie, nichts für Nervenschwache! Eine geschlagene Stunde rannten die Sterner heute einem Rückstand hinterher, den Momo Touré bereits nach 9 Mnuten in die Maschen versenkt hatte. Eddie Udeoka hatte seinen Gegenspieler ziehen lassen, es sollte nicht das letzte Mal sein, dass Touré die Sterner Defensive unsortiert aussehen lassen würde. Aber Eddie rehabilitierte sich am Ende vollständig! Doch alles der Reihe nach …

Chancen hatten die Sterner wieder einmal von Beginn an en masse, vielleicht wird man aber später einmal diese Partie als eine der entscheidenden ansehen: Denn die Sterner fanden mit Kampf und Durchhaltevermögen letztlich doch noch in die Partie zurück.

Ende der ersten Hälfte schien endlich die Wende gekommen: Luca Rohr wurde im Gäste-Strafraum von den Beinen geholt, Elfmeter! Trainer Andi Thurau ist nach wie vor ein Verfechter der These, dass die Spieler selbst entscheiden müssen, wer am Punkt antritt. Aber was war eigentlich mit der alten Regel, dass der gefoulte Spieler nicht selbst schießen soll? Und es kam, wie es kommen musste. Luca Rohr versuchte sich selbst vom Punkt, Elfmeter vergeben.

Somit ging es mit dem Rückstand in die Pause. Nach Wiederanpfiff kam sofort Can Cakin für David Vetter und machte mächtig Dampf über die rechte Seite.

Aber der wohl entscheidende Wechsel folgte gut 10 Minuten danach: Dennis Freyer kam in der 58. Minute für den heute glücklosen Luca Rohr in die Partie. Gewissermaßen die richtige Neun für die falsche. Und nur fünf Minuten später stand Freyer richtig und erzielte aus dem Getümmel das erlösende 1:1.

Jetzt kam auch die Sicherheit zurück und die Fehler beim Spielaufbau der Sterner wurden weniger. Die Gäste blieben aber weiter gefährlich, und Can Eyrigit hätte sogar die erneute Führung erzielen können, aber Slotta parierte glänzend. Es war jetzt ein offener Schlagabtausch.

Schließlich fasste sich Maxi Obst endlich ein Herz. Anstatt wie seine Mitstreiter den Ball ins Tor zu tragen zu versuchen, schlenzte er einfach ‘mal aus der Ferne an die Latte. Den Abpraller nutzte Marvin Özdal zum 2:1. Endlich war die Partie im Griff, mochte man meinen. Doch es blieb offen, und Freyer hätte vielleicht auch den Sack bereits zumachen können.

Ballbesitz und Spielkontrolle waren jetzt gefragt, aber es sollte ja noch die Rehabilitation von Eddie Udeoka folgen: Förmlich mit dem letzten Angriff konnte er sich nun in der 92. Minute über links durchsetzen und erzielte das endgültig entscheidende 3:1.

Großer Jubel bei den Sternern, denn nun war man mindestens eine halbe Stunde Tabellenführer. Es hing vom Ausgang der Partie Makkabi – United ab, und? Makkabi gewann gegen United und ist somit wieder zusammen mit den Sternern (allerdings um 2 Zähler Torverhältnis besser) Tabellenführer!

Die Berlin-Liga wird vermutlich noch so manche Überraschung in Peto haben.