Samstag pfui! Sonntag hui!

Matthias Vogel1. Herren, Stories

SFC Stern 1900 bezwingt den Oberligisten SV Tasmania in einem Testspiel mit 3:1

Zwei völlig verschiedene Gesichter zeigte Sterns Erste am vergangenen Wochenende. Beim Brandenburg-Ligisten Union Klosterfelde setzte es nach einer mäßigen Leistung eine unerwartete 0:2-Schlappe, dafür bekam der Oberligist SV Tasmania zu spüren, was der SFC Stern imstande ist zu leisten: 3:1 gewann die Mannschaft des Trainer-Gespanns Roman Rießler und Stefan Hohnstein. Geht es nach dem Geschmack der beiden Coaches, dürfte dieses Wechselbad der Gefühle nur zu gerne das letzte in dieser Vorbereitung gewesen sein. Viel Zeit ist nämlich nicht mehr bis zum Start der neuen Berlin-Liga-Saison.

Da war sie wieder, die Ernüchterung, die sich bei Chefcoach Rießler schon nach dem Test gegen den SC Staaken breit gemacht hatte. Stern fand bei Union Klosterfelde keine spielerischen Mittel gegen geschickt pressende Gastgeber, war irgendwie immer einen Schritt zu spät und auch die Einstellung missfiel der sportlichen Leitung. Auf dem Platz ohnehin, aber auch schon in der Vorbereitung auf die Partie. “Da haben uns ein paar Dinge nicht gepasst”, sagte Rießler. Und deshalb nutzte Co-Trainer Hohnstein die Halbzeitpause, um energisch um mehr Ernsthaftigkeit zu bitten. An der 0:2-Niederlage änderte das nichts mehr, aber dafür wehte am Sonntag bei Tasmania ein anderer Wind im Sterner Lager.

Carl Schnur (hier gegen den Ludwigsfelder FC) präsentierte sich auch gegen Tasmania in blendender Spiellaune. Foto: maz

“Wir haben in manchen Situationen Glück gehabt, das Tasmania die Angriffe nicht erfolgreich abschließen konnte, auf der anderen Seite hatten wir auch noch den einen oder anderen Treffer auf dem Fuß”, sagte Rießler. Dazu haben ihm einfach die Art und Weise gefallen, wie das Team aufgetreten sei. “Kein Vergleich zu Samstag.” Griffiger in den Zweikämpfen sei Stern gewesen, gut gegen den Ball sei gearbeitet und genügend Chancen seien kreiert worden.

David Vetter krönt seine starke Leistung mit dem Führungstreffer

Nach etwa einer halben Stunde markierte David Vetter, der zusammen mit Lukas Rohana und Neuzugang Luca Rohr (reaktiviert) ein “äußerst spiel- und laufstarkes Zentrum” bildete wie Rießler befand, die Führung für Stern. Eine Freistoßflanke von Marvin Özdal senkte sich an der Torraumlinie. Vetter kam angerauscht und verwandelte mit dem Fuß eiskalt zum 0:1. Nach der Pause egalisierte Tasmania während einer kritischen Phase für die Sterner, Philip Schulz traf in der 64. Minute. Das beeinflusste Rießlers Urteil nicht. “Bei Tasmania steht schon Qualität auf dem Platz und ich finde, wir haben diese Phase insgesamt gut gemeistert, haben gut verteidigt. Das gehört nun einmal auch dazu”, sagte er.

Erster Treffer im Sterner Trikot: Yusuf Yorguner (hier gegen den Ludwigsfelder FC). Foto: maz

Sich aus der Umklammerung langsam aber sicher befreiend, kam Stern wieder zu Torchancen, die A-Junior Kevin Simonowsky nach einer sehenswerten Kombination und einer Flanke zur erneuten Führung, und Neuzugang Yusuf Yorguner (LBC) gar zum 3:1 nutzten. Yorguner erhielt den Ball auf der linken Seite durchgesteckt, steuerte alleine auf Tasmanias Keeper Maxim Hertel zu und schob die Kugel in die kurze Ecke. Yorguners Formkurve zeigte generell steil nach oben, was Rießler gut in den Kram passt. “Wir haben heute für Marvin und Olli Gantzberg Yusuf und Rayen Chaffra gebracht – ähnliche Spielertypen, kein Qualitätsverlust. So etwas macht dem Gegner zu schaffen.”

Jetzt heiß es für die Erste, die Form über das letzte Testspiel am kommenden Wochenende hinweg bis zum Saisonstart zuhause gegen den TSV Rudow zu konservieren. Das darf an dieser Stelle fast nicht geschrieben werden, denn der letzte Gegner der Vorbereitung ist die eigene Reserve. Anpfiff ist am Samstag, 27. Juli, um 11.30 Uhr. Eine Woche später wird es ernst – der TSV Rudow gastiert am Sonntag, 6. August, um 11.30 Uhr auf dem Sterner.