Der SFC Stern 1900 empfängt zum Saisonauftakt den TSV Rudow. Was er weiß? Nicht so viel, wie erwünscht
Die Vorbereitung war lange, sie war intensiv und war geprägt von Testspielen gegen Teams aus höheren Gefilden. Die Rückschlüsse, die das Trainergespann Roman Rießler und Stefan Hohnstein daraus ziehen konnte, mündeten zwar in der Festlegung auf ein System gegen Rudow (Anpfiff Sonntag, 11.30 Uhr, auf dem Sterner). Über die Belegung der Positionen und die Leistungsstärke der Sterner Berlin-Liga-Truppe bestand am Freitag beim Abschlusstraining allerdings noch Ungewissheit. „Wir wissen überhaupt nicht, wo wir stehen“, gab Rießler zu Protokoll.
Athletik-Coach Jacob Basche scheuchte am Ende des Aufwärmprogramms die Kicker gerade zum letzten Mal über Hürden, da waren Rießler und Hohnstein immer noch gestikulierend in Diskussionen darüber verstrickt, wer denn am Sonntag nun in vorderster Front für Sterner Torgefahr sorgen soll. Für die vier Positionen auf den Außen und im Zentrum haben die Coaches seit dieser Saison reichlich Möglichkeiten, wie gut, dass sie noch zweimal über die Startformation schlafen konnten beziehungsweise können. Die Zuschauer dürfen jedenfalls gespannt sein, ob und wo die Gantzbergs, Özdals, Woithes, Rohrs, Medranes, Schnurs, Chafras und Yorguners gegen Rudow auflaufen.
Unsicher sind die Trainer auch bezüglich der Schlagkraft ihrer Truppe. Die Testspielergebnisse gegen Oberligisten wie den SC Staaken (2:2) Ludwigsfelder FC (2:2), den SV Tasmania Berlin (3:1-Sieg) oder den Regionalligisten BAK (1:3-Niederlage) lesen sich allesamt gut. Aber Rießler war mit den Leistungen nicht immer zufrieden, fifty-fifty könnte man vielleicht sagen. Dazu kam noch der Aussetzer der kompletten Mannschaft beim 0:2 beim Brandenburg-Ligisten Union Klosterfelde.
Weil vor allem das Anlaufen und Pressen zu unbeständig gut funktionierte, zuckte Rießler nach seiner Prognose gegen den TSV Rudow befragt nur mit den Schultern. „Rudow ist für mich eine Wundertüte“, sagte Rießler. Die Mannschaft habe sich offenbar ordentlich verstärkt und sein Trainerkollege Marco Wilke habe ja auch ein ambitioniertes Saisonziel formuliert. „Von dem her rechne ich mit einem sehr starken Gegner“, so Rießler, auch wenn Rudow der Abgang von Torjäger Matteo Günther sicher schmerze. An Selbstbewusstsein dürfe es seine Mannschaft aber deshalb trotzdem nicht fehlen: „Ganz klar: Wir wollen ja vorne mitmischen und dann musst du deine Heimspiele gewinnen, egal wie der Gegner heißt.“