“Ein Sieg ist Pflicht!”

Matthias VogelStories

Sterner Fußballerinnen wollen zum Auftakt der Berlin-Liga-Saison drei Punkte bei Viktoria Mitte entführen

Ihre Partie im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln am 9. September wirft für die Fußballerinnen des SFC Stern einen Schatten voraus. Wie soll man sich mit so einem außergewöhnlichen sportlichen Höhepunkt vor der Brust für die Auftaktpartie in der Berlin-Liga bei Viktoria Mitte (Sonntag, 14.30 Uhr, Behmstraße) motivieren? “Das ist tatsächlich Thema gewesen bei uns während der Woche”, sagt Trainer Marco Böning.

Sina Gierig (am Ball) und die restlichen Sterner Mädels sind voll fokussiert auf das Match in Mitte.

Die Mannschaft um Capitana Alina Cibusch hat sich also mit dem Trainer-Team zusammengesetzt. “Es ging darum, unsere gemeinschaftlichen Ziele noch einmal festzulegen und sie auch mit den persönlichen Zielen der Spielerinnen abzugleichen. Das war eine sehr gute Runde”, so Böning. Klar habe das Spiel der zweiten Runde des DFB-Pokals auch innerhalb des Vereins große Bedeutung, alleine weil alle gerade daran arbeiten würden, den passenden Rahmen für das Ereignis zu zimmern. Aber nach dem Austausch sei er sich sicher, dass am Sonntag alle voll bei der Sache sind. “Die Mädels sind fokussiert, wissen, wie wichtig auch das erste Spiel ist. Das hat man auch im Training gespürt”, sagte Böning.

Ganz vorne mitspielen? Möglich, aber nicht einfach

Das Ziel des SFC Stern nach dem Abstieg aus der Regionalliga ist es, bis zur Winterpause unter den besten drei Teams der Liga zu stehen. Einfach, damit dann bis zum Ende um den Aufstieg mitspielen wolle. Leicht wird das nicht. Zum einen haben wenigstens Unions Zweite, Borussia Pankow und Mitabsteiger Hohen Neuendorf das gleiche vor – zweifelsfrei starke Konkurrenz. Hohen Neuendorf und Union haben am Samstag schon einmal ordentlich vorgelegt. Unions 4:0-Sieg zuhause gegen Concordia Wittenau ist weniger ungewöhnlich, aber der Auftritt von Hohen Neuendorf – 8:0 in der Wrangelritze beim FSV Hansa 07 – ist schon ein dickes Ausrufezeichen.

Wichtige Stütze der Sterner Defensiv-Abteilung: Elena Gabler (am Ball).

Zum anderen müsse man sich, so Böning, an kleine, harte Kunstrasenplätze sowie tief stehende Gegner gewöhnen. “Wir wissen schon, was da auf uns zukommt. Gleich bei Viktoria Mitte. Wir haben aber auch die Qualität, diese Hürden zu meistern. Es ist eigentlich klar: Für uns sind drei Punkte Pflicht.”

Vor ziemlich genau eineinhalb Jahren hat Viktoria Mitte mittels disziplinierter, aufopferungsvoller Abwehrarbeit und einem Tor durch Sara Dieng dem späteren Meister Union II ein 1:1 abgetrotzt. Torjägerin Dieng hat ihre Fußballschuhe mittlerweile endgültig an den Nagel gehängt und auch sonst hat sich einiges getan bei der Viktoria.

Ob Vorbereitung oder DFB-Pokal: Kapitänin und Abwehrchefin Alina Cibusch (am Ball) ist auch immer für ein Tor gut. Fotos (3): Ralf Seedorff

In Ermangelung eines Trainers lenkt in Franziska Wistuba eine Spielerin seit der abgelaufenen Rückrunde die sportlichen Geschicke der Ersten – zusammen mit den beiden Kapitäninnen Madlen Weinhardt und Irina Schepp, ein Zugang aus Österreich, “der uns fußballerisch sehr gut tut”, wie Stan Grabe, beim Verein für den Frauenspielbetrieb verantwortlich, sagt. dazu unterstützen noch zwei Kickerinnen aus dem Spielerinnenrat das Trio. “Das funktioniert sehr gut”, sagt Grabe. In der vergangenen Saison schielte das Team zwischenzeitlich mal ehrgeiziger Weise ein bisschen auf die vorderen Plätze. Am Ende war man über den Klassenerhalt froh. “Das ist auch in diesem Jahr das Ziel”, sagt Grabe. “Und vielleicht gelingt es uns ja, das eine oder andere Schwergewicht ein wenig zu ärgern.”

“Aldi” ist wieder an Bord

Marco Böning fehlen zwei Stammkräfte im Kader, dafür ist Aldijana Ibrisevic wieder im Training. “Wir sind mit dem Training bisher zufrieden, in der ablaufenden Woche waren 18 bis 20 Spielerinnen da. Ja, wir müssen die beiden ersetzen, aber die Qualität stimmtt bei uns auch in der Breite und das ist die Chance für andere, sich zu zeigen.

Für Viktoria habe man sich schon ein System zurechtgelegt. “Wenn wir das geordnet auf den Platz bringen und geduldig sind, haben wir gute Chancen auf einen Dreier”, sagt Böning. “Und wenn am Ende einer unserer gefährlichen Standards ausschlaggebend ist, ist es mir auch recht.”