Fehlstart perfekt – Stern verliert auch bei Türkspor

Matthias VogelStories

Nach famoser Aufholjagd unterliegt 1900 mit 2:3

Nach den beiden Niederlagen zum Auftakt der Berlin-Liga Saison waren Sterns Männer am vergangenen Mittwoch Abend auf Wiedergutmachung und den ersten Dreier aus. Und in der Anfangsphase sah das auch ganz gut aus, was das Team des Trainer-Gespanns Roman Rießler und Stefan Hohnstein machte. Das änderte sich mit der Führung der Gastgeber. Eine Flanke aus dem linken Halbfeld klärte Eddie Udeoka per Kopf, leider ins Zentrum. Dort fiel der Ball Bedirhan Sivaci vor die Füße und der traf links unten zum 1:0 für Türkspor (8.).

Yannick Woithe (am Ball) war ständiger Unruheherd im Sterner Sturm, lediglich das Glück war ihm nicht hold.

Fortan lief zunächst nichts mehr zusammen beim SFC. In der 20. Minute schien dann die gesamte Sterner Mannschaft nach einem vermeintlichen Foul an Florian Medrane in des Gegners Hälfte auf den Schiedsrichterpfiff zu warten – vergeblich. Türkspor spielte schnell weiter, und Sivaci seinen Kollegen Yasar Cinar im Zentrum frei, der wenig Mühe hatte, an Sterns Keeper Cihan Caliskan vorbeizugehen und den Ball ins Tor zu schieben.

Gerade, als sich Stern straffte und näher am Anschlusstreffer dran war als Türkspor am dritten Treffer – Marvin Özdal scheiterte am Pfosten und Luca Rohr an Torhüter Tobias Pfau – klingelte es doch wieder im Sterner Gehäuse. Sivaci krönte seine starke Leistung mit einem Freistoß aus gut und gerne 30 Meter zentraler Position, der halbhoch rechts einschlug (41.).

Marvin Özdal erzielt in der 75. Minute endlich den Anschlusstreffer.

Andere Halbzeit, völlig anderes Spiel. Nach etlichen Umstellungen agierte Stern nun viel besser, spielte schnörkelloser und erkämpfte sich erst das 3:1 durch Özdal nach toller Kombination durchs Zentrum (75.) und dann das 3:2 durch Youngster Mert Torun, der von der linken Seite nach innen zog, sich ein Herz fasste und aus 20 Metern abzog – der Ball landete unten links im Türkspor-Kasten (85.).

Yusuf Yorguner (am Ball) belebte nach seiner frühen Einwechslung das Sterner Offensivspiel merklich. Fotos (4): Ralf Seedorff

Mehr gelang nicht mehr, was Trainer Roman Rießler so kommentierte: “Wir sind für eine bockstarke 2. Hälfte nicht belohnt worden. Damit müssen wir leben. Eine gute Halbzeit pro Spiel reicht einfach nicht aus.” Warum sein Team die erste Hälfte derart verschlafe, darüber müsse zu reden sein.

Kurios: Rießler hatte kurz vor dem Abpfiff die Rote Karte von Schiedsrichter Philipp Gentsch gezeigt – offenbar wegen Schiedsrichterbeleidigung und zu seiner großen Überraschung. “Ich habe keinen Ton gesagt”, versicherte Sterns Trainer. “Das kam von einem Zuschauer hinter uns, den wir nicht einmal kannten.” Nach Einspruch des Vereins und laut erster Reaktion von Gentsch ist es wohl im Regelwerk verankert: Lässt sich der Übeltäter im Bereich der Coachingzone nicht bestimmen, erhält der “ranghöchste” Trainer die Strafe.

Am kommenden Sonntag, 27. August, gibt es für die Erste bereits die nächste Möglichkeit, es besser zu machen. Der SC Charlottenburg kommt zum Schlagabtausch auf den Sterner. Rießler ist mit von der Partie, der Einspruch hatte Erfolg, das Sportgericht hat den Platzverweis für nichtig erklärt. Anpfiff ist um 11.30 Uhr.