Unglückliche Niederlage bei den Füchsen

Matthias Vogel1. Herren

Dezimierte Sterner unterliegen dem Tabellenzweiten trotz starken Auftritts mit 1:2

Eigentlich war gegen den Rückrundenstart der Ersten nichts einzuwenden: 8 Punkte aus vier Spielen, ungeschlagen also, das war in Ordnung. Und weil mit Ausnahme von Klassenprimus Preussen Berlin sich in dieser Saison kein Team längere Zeit schadlos hält, träumte man in der Sternstunde schon wieder von der Tuchfühlung zum oberen Regal, wenigstens zum Tabellenplatz zwei, den seit geraumer Zeit die Füchse aus Reinickendorf abonniert haben.

Youngster Prince Boakye bekommt die ganze Härte des Männer-Fußballs zu spüren – und liefert dennoch ab.

Der Plan war so: Zuhause ein Dreier gegen den Berliner SC, dann mit breiter Brust nach Reinickendorf und dort am besten auch drei Zähler aus dem Fuchsbau klauen. „Dann wären wir wieder bei der Musik“, sagte Rießler in der Kabine vor dem Spiel gegen den BSC.

Gekommen ist es anders. Denn nach der – man darf schon sagen saudummen – 1:3-Niederlage gegen den Berliner SC folgte am vergangenen Freitag unter Flutlicht ein 1:2 bei den Füchsen. Und so hören die Sterner die Musik nach wie vor nur in weiter Ferne spielen.

Bei der Dreierkette sind die beiden äußeren Mittelfeldspieler verstärkt in der Defensive gefragt – Can Cakin löst diese Aufgabe überzeugend.

Wobei die Pleite in Reinickendorf eigentlich gar keine war. Denn obwohl Stern sehr dezimiert um die Ecke kam – Salvatore Mancusi, Jan Holm und Theo Prümke aus der Zweitvertretung sowie Dennis Freyer aus der Ü32 mussten den Kader verstärken – lieferten die Steglitzer dem Favoriten eine Partie auf Augenhöhe. Den Führungstreffer der Hausherren durch Maik Haubitz Mitte der ersten Hälfte konnte Kapitän Lukas Rohana kurz vor dem Pausentee per Handelfmeter ausgleichen.

„Und eigentlich haben wir in der zweiten Hälfte dann das Spiel bestimmt“, sagte Rießler nach der Partie. Blöd nur, dass die Füchse mit ihrem einzigen bedeutsamen Vorstoß in der zweiten Schicht den Siegtreffer markierten. Haubitz war nach Flanke mit dem Kopf zur Stelle (73.). „Da sahen wir in der Innenverteidigung nicht gut aus“, monierte der Coach – nur leicht verärgert, denn das Spiel seiner Mannschaft hatte ihm gerade wegen der personell bedingten Umstellung von Vierer- auf Dreierkette gut gefallen.   

Lukas Rohana verwandelt den Handelfmeter zum 1:1 sicher.

Nun sind die Sterner jedenfalls auf den siebten Platz abgerutscht, liegen zehn Punkte hinter dem zweiten Platz, auf den man nach den beiden jüngsten Spielen nur noch zwei Zähler Rückstand haben wollte. Die Hoffnung auf einen versöhnlichen weiteren Verlauf der Saison darf nun freilich nicht aufgegeben werden. Gerade nicht, wenn man Stern heißt und theoretisch in der Lage wäre, jeden Gegner in der Berlin-Liga zu schlagen. Für den Anfang wären zwei Siege gegen Blau-Weiß am kommenden Wochenende und bei Hilalspor am Spieltag drauf nicht schlecht. Und wenn es nur ist, weil man einfach gerne lautere Musik hört.


Fotos (4): Ralf Seedorff